Vor zehn Jahren hat der K-Tipp einen Gebührenvergleich bei Privatkonten angestellt. Vor fünf Jahren hat er ihn wiederholt. Und jetzt wieder. Das Resultat ist ernüchternd: Obwohl es in der Schweiz praktisch keine Teuerung gab, haben einige Banken die Gebühren massiv erhöht. So zahlen gewisse Kunden der Bank Coop, der Basler Kantonalbank, der Credit Suisse und der Migros-Bank doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Der K-Tipp ist von zwei Musterkunden ausgegangen, die ihre Konten ohne E-Banking bewirtschaften:
- Musterkunde A hat durchschnittlich 7000 Franken auf der Bank. Er macht 96 Zahlungen pro Jahr, bezieht hin und wieder Geld am Automaten und hat eine Maestro-Karte.
- Musterkunde B hat im Schnitt 17 000 Franken auf der Bank und nutzt sein Konto intensiver.
Welche Bank ist die günstigste? Es kommt drauf an:
- Musterkunde A zahlt bei der Raiffeisenbank Bowil BE am wenigsten: Fr. 71.15 Gebühren pro Jahr. Abzüglich des Zinses von Fr. 1.– bleibt ein Verlust von Fr. 70.15 pro Jahr. Der K-Tipp hat die Bank in Bowil zufällig ausgewählt. Der Raiffeisen-Verband gibt zwar Gebühren- und Zins-Empfehlungen heraus, doch jede Raiffeisenbank tut, was sie will. Deshalb hat auch der K-Tipp die Raiffeisen-Empfehlungen nicht berücksichtigt.
Unter 100 Franken liegt der Verlust auch bei der Postfinance und bei der Berner Kantonalbank. Am grössten ist er bei den Grossbanken.
Zwei Banken: Fast 150 Prozent teurer
Mächtig «aufgeholt» bei den Gebühren haben Bank Coop und Basler Kantonalbank. Beide haben fast 150 Prozent aufgeschlagen. Fast 100 Prozent teurer ist auch die Migros-Bank.
- Musterkunde B fährt bei der Postfinance den kleinsten Verlust ein: 32 Franken pro Jahr. Weil er auf seinen Konten insgesamt über 7500 Franken hat, zahlt er keine Grundgebühr. Bei der Konkurrenz kostet das Privatkonto das Drei- bis Neunfache.
Schlusslicht in der Gebührenrangliste ist die Credit Suisse. Musterkunde B legt pro Jahr Fr. 286.40 drauf. Hauptgrund bei der Credit Suisse: Bis Ende letzten Jahres konnten Kunden, die mehr als 15 000 Franken Guthaben hatten, einen Grossteil der Spesen umgehen. Dieses Privileg ist jetzt abgeschafft.
Die UBS hingegen behandelt gute Kunden nach wie vor bevorzugt: Wer stets mindestens 10 000 Franken auf seinen Konten hat, zahlt keine Grundgebühr. Doch fällt der Saldo auch nur einen einzigen Tag pro Monat unter diesen Betrag, wird die Grundgebühr verrechnet. Und für Zahlungsaufträge zahlt Kunde B dann 108 Franken, für Daueraufträge 18 Franken. So kommt ihn sein Kono noch teurer zu stehen als bei der Credit Suisse.
Im nächsten K-Tipp: Die Gebühren für die Musterkunden C und D. Sie erledigen alle Bankgeschäfte ausschliesslich auf elektronischem Weg.