Die Elektro-Trottinette «Micro Condor X3» und «Segway Nineboot ES1» schnitten im «Kassensturz»-Praxistest am besten ab. Sie zeichneten sich aus durch hochwertiges Material, griffige Bremsen, hohen Fahrkomfort und einfache Bedienung.
Im Testteam waren neben einem TCS-Fachmann auch ein Elektrofahrzeugbauer sowie ein Trottinett-Sportler. Verglichen wurden Reichweite, Motorleistung, Höchsttempo und Ladedauer. Geprüft wurde zudem die Länge des Bremswegs und das Anfahren auf einer Steigung. Schliesslich testeten die Experten, ob sich die Trottinette für die Mitnahme im Auto, Bus und Zug einfach zusammenklappen lassen.
Bei zwei Modellen fehlen die Lichter
Die wichtigsten Ergebnisse: Gute E-Trottis haben mit einer vollen Akkuladung eine Reichweite von mehr als 20 Kilometern – und sie schaffen auch Steigungen mühelos. Zudem haben sie wirksame Bremsen und lassen sich für den Transport problemlos mit wenigen Handgriffen zusammenklappen.
Nur: Von den sieben getesteten E-Trottis sind drei nicht verkehrstauglich. Bei den Modellen «Soflow Flowboard pop» und «Razor E200» fehlten die vorgeschriebenen Lichter (siehe Unten). Laut den Vertreibern der beiden Trottinette lassen sich die erforderlichen Lichter nachrüsten. Der «E-Twow Booster S+» überschritt das erlaubte Höchsttempo von 20 km/h mit 27 km/h deutlich. Der Vertreiber erklärte, dieses Modell könne man auch auf 20 km/h plombiert kaufen.
Die «Kassensturz»-Experten stellten weitere Mängel fest: Die Gefährte lassen sich teils nur mit grossem Kraftaufwand zusammenklappen. Und einzelne Modelle schrammten schon in kleinsten Kurven den Boden – es besteht also Sturzgefahr.
Die meisten Punkte gabs für:
- Micro Condor X3, 500 Watt (79 von maximal 100 Punkten; Fr. 999.–; eingekauft bei M-Electronics)
- Segway Nineboot ES1, 50 Watt (78 Punkte; Fr. 549.90; Interdiscount)
Deutlich dahinter folgen:
- V-Max R20, 350 Watt (64 Punkte; Fr. 699.90; Interdiscount)
- Streetmotion Tech2, 250 Watt (62 Punkte; Fr. 269.95; Fnac)
Vorschriften und Mietmöglichkeiten für E-Trottinette
Vorschriften: Für E-Trottinette gelten die gleichen Verkehrsregeln wie für Velos. Das heisst: Sie müssen auf dem Veloweg oder -streifen fahren, falls einer vorhanden ist. Auf dem Trottoir fahren ist nur für nicht elektrifizierte Trottinette erlaubt.
E-Trottinette müssen über Vorder- und Hinterbremse sowie je ein Licht vorne (weiss) und hinten (rot) verfügen. Es besteht keine Helmpflicht. Mit dem Führerausweis «Kategorie M» dürfen Jugendliche ab 14 Jahren mit E-Trottinetten fahren. Ab 16 Jahren braucht es keinen Ausweis.
E-Trottinette mieten: In Zürich und Basel gibt es E-Trottinette zum Mieten. Man kann sie per Handy-App ausleihen und nach Gebrauch wieder abstellen. Das Prinzip ist das gleiche wie bei Veloausleihen, die der K-Tipp im vergangenen Jahr einem Praxistest unterzog (
K-Tipp 5/2018). So funktioniert die Miete von E-Trottis:
Um ein Fahrzeug zu mieten, braucht es ein Smartphone. Darauf muss man die App der Verleiherfirmen Flash, Bird oder Tier herunterladen. Die Apps sind gratis.
Dann auf der App-Karte das nächste Trottinett in der Umgebung ausfindig machen und elektronisch entsperren.
Fürs Bezahlen der Fahrten benötigt man eine Kreditkarte. Die Kosten sind vor der Fahrt in der App nicht ersichtlich. Der Verleiher Flash zum Beispiel berechnete für eine vierminütige Fahrt in Zürich Fr. 2.18. Infos zu den Kosten bei Flash gibts über Tel. 044 505 17 25. Mietkosten bei Bird: Fr. 1.– Grundgebühr plus 15 bis 30 Rappen pro Minute. Tier: Fr. 1.– Grundgebühr plus 25 Rappen pro Minute.
Nach der Fahrt kann man das E-Trottinett an einem beliebigen Veloabstellplatz parkieren und per Handy-App elektronisch verriegeln.