Sehr viele Sachversicherungen verlängern sich automatisch. Falls die versicherte Person nicht kündigt, läuft die Police auch im nächsten Jahr weiter. Einfach so. Wer kündigen will, muss früh genug daran denken – meist ist ­dabei eine Frist von drei Monaten zu beachten.
Bei der Pannenhilfe der Migros, Assistance genannt, war das bisher nicht so. Kunden konnten die nächste Prämie einzahlen – oder auch nicht. Sie durften also beim Eintreffen der nächsten Rechnung frei wählen, ob sie die ­Assistance weiterhin wollten oder nicht.
Man habe diese Lösung bei der Lancierung im ­September 2007 als kundenfreundlich betrachtet, heisst es bei der Migros. Wichtig sei aber, dass die Kunden rechtzeitig benachrichtigt würden bzw. eine neue Rechnung erhielten.

Nach einer Autopanne leer ausgegangen

Daniel N. aus Basel be­teuert, er habe von der  Migros keine Erneuerungsrechnung bekommen. Deswegen war seine Police nicht mehr in Kraft, als er Anfang 2010 eine Panne hatte. Die Migros zahlte nicht.
«Aufgrund verschiedener Kundenwünsche» hat die Migros ihre Bedingungen nun geändert. Jetzt gilt auch hier die stillschweigende Erneuerung – mit einer dreimonatigen Kündigungsfrist.
Damit passt sich die ­Migros der Konkurrenz an. Denn auch die Mitgliedschaft beim TCS (inkl. Pannenhilfe in der Schweiz) und die Mitgliedschaft beim ACS verlängern sich automatisch, falls der Kunde nicht drei Monate vorher kündigt.
Beim VCS ist das nicht so: Wer die Pannenhilfe nicht mehr will, kann Ende Jahr die Rechnung ignorieren. Doch was ist, wenn jemand die Rechnung nicht erhält oder ­verhühnert und dann im Januar plötzlich nicht mehr versichert ist? «Da sind wir kulant», heisst es beim VCS. In solchen ­Fällen habe man bisher die Kosten jeweils trotzdem übernommen, falls der Kunde die Prämien ­sofort nachzahlte.