Parkettböden haben im Vergleich zu Teppichen eine sehr lange Lebensdauer. Sie sind allerdings kratz- und feuchtigkeitsempfindlich. Sand, Steinchen oder Wassertropfen sollte man deshalb möglichst rasch und vollständig beseitigen. Meistens sind Parkettböden mit Lack versiegelt, geölt oder gewachst. Diese Schicht soll das Eintreten von Flüssigkeiten verhindern. Mit der Zeit verliert diese Oberflächenbehandlung aber ihre Wirkung. Die Böden sind dann anfälliger für Flecken. Spezielle Parkettreiniger sollen Flecken entfernen und den Boden gleichzeitig imprägnieren – also vor dem Eindringen von Wasser und anderen Flüssigkeiten schützen.
Der K-Tipp wollte wissen, wie gut solche Putzmittel wirken. Das Labor SGS Institut Fresenius in Wiesbaden (D) überprüfte die Schutzwirkung und die Reinigungsleistung von zehn verschiedenen Parkettreinigern. Ausserdem bewerteten Experten, ob und wie stark nach dem Putzen unschöne Streifen oder Tropfen auf dem Boden zurückbleiben. Zum Vergleich liess der K-Tipp auch den besten gewöhnlichen Allzweckreiniger aus dem letzten Test mitprüfen, den «Optimal 7 Frischeduft» von Ajax (K-Tipp 12/2014).
Gute Schutzschicht, aber zu wenig sauber
Nur zwei Reiniger bekamen insgesamt eine gute Note und hinterliessen eine schützende Schicht auf dem Boden. Der Testsieger von Emsal verzögerte das Eindringen von Wassertropfen ins Holz sehr gut. Selbst nach fünf Minuten lag der Wassertropfen noch oben auf. Eine gute Schutzschicht gabs auch mit dem zweitplatzierten Reiniger der Migros-Eigenmarke Pial. Nachteil: Beide Produkte reinigten das Parkett nur genügend. Bei hartnäckigen Flecken musste die Testmaschine mehrmals darüberwischen, bis sie verschwanden.
Wer vor allem auf eine sehr gute Reinigungsleistung Wert legt, greift am besten zum Oecoplan-Parkettreiniger von Coop. Mit diesem wurde der Boden mit wenig Aufwand blitzblank. Gleichzeitig schützte der Reiniger den Boden aber nur ungenügend: Nach dem Putzen drang ein Wassertropfen in weniger als einer Minute in den Boden ein – das ist viel zu schnell.
Auch die Spezialmittel von Hagerty, Mellerud, Wepos und Poliboy entfernen Schmutz gut, schützen den Holzboden aber nicht vor dem Eindringen von Flüssigkeiten. In diesem Prüfpunkt schnitten sie damit gleich ab wie der herkömmliche Allzweckreiniger von Ajax. Deshalb reichte es insgesamt nur zu einer genügenden Gesamtnote. Das heisst: Wer nur Flecken entfernen möchte, kann sein Parkett auch mit dem Ajax-Reiniger säubern. Er war bei der Fleckenentfernung besser als die meisten Parkettreiniger. Zudem ist er mit einem Liter-Preis von Fr. 3.50 deutlich günstiger als die Spezialreiniger.
Putzmittel greifen die Oberfläche an
Reiniger sollte man nur verwenden, um hartnäckige Flecken zu entfernen. Dabei sollte der Lappen nicht tropfend nass, sondern nur feucht sein. Denn der Test zeigt: Bei häufiger Anwendung verliert der Holzboden seine Schutzschicht. Wasser und die Inhaltsstoffe der Putzmittel greifen die Oberfläche an. Für die regelmässige Anwendung eignen sich nur die guten Reiniger von Emsal und Pial.
Eine ungenügende Gesamnote erhielt der Holzreiniger «Pronto» von SC Johnson: Er schnitt deutlich schlechter ab als alle anderen Mittel. Selbst nach mehrmaligem Reinigen blieb der grösste Teil des Schmutzes auf dem Boden zurück. Und das Wasser wurde bereits nach einer halben Minute vom Holz aufgesogen.
Laut SC Johnson ist Pronto «für den breiten Einsatz gedacht». Der Reiniger könne auch für Holzmöbel verwendet werden. Das Mittel habe deswegen auf Parkettböden keine besondere schützende Wirkung. Coop und Poliboy erklären, ihre Mittel würden mit natürlichen Inhaltsstoffen hergestellt. Damit lasse sich eine imprägnierende Leistung nur schwer erreichen. Laut Wepos ist Reiniger «Parkett & Dielenboden» nur für vorbehandelte Böden gedacht. Eine Schutzwirkung sei nicht beabsichtigt.
Streifen-, Tropfenbildung und Trocknungszeit: Die Experten reinigten eine Holzplatte zuerst mit Alkohol. Danach gaben sie fünf Milliliter des verdünnten Reinigers auf einen Lappen und wischten damit über die Oberfläche. Sie massen die Trocknungszeit und bewerteten, ob unschöne Streifen und Tropfen zurückblieben.
So wurde getestet
Das Labor SGS Institut Fresenius in Wiesbaden (D) überprüfte im Auftrag des K-Tipp die Wirkung von Parkettreinigern. Hier die Testkriterien.
Schützende Wirkung: Die Experten reinigten je einen massiven sowie einen mehrschichtigen Parkettboden mit jedem einzelnen Mittel. Nach einer, fünf und zehn Behandlungen massen sie, wie schnell ein Wassertropfen ins Holz eindringt. Ausserdem bewerteten sie, ob der Tropfen sich im Holz ausbreitet.
Reinigungsleistung: Auf einer Holzplatte wurde ein Gemisch aus Öl, Russ und Kaolin verteilt. Ein Lappen wurde mit Wasser besprüht und der Reiniger direkt auf den Schmutz aufgebracht. Eine Maschine zog den Lappen 14 Mal über den Schmutz. Danach wurden die Rückstände beurteilt.
Pflegetipps für den Parkettboden
Parkettböden sind eigentlich sehr pflegeleicht. Man sollte aber trotzdem ein paar Dinge beachten. Die Tipps.
Massive Parkettböden von 2 bis 4 Millimetern haben eine Lebensdauer von über 40 Jahren. Bei einem Furnierparkett mit dünner Holzschicht sind es noch rund 10 Jahre. In der Regel sind Parkettböden mit Öl behandelt oder mit einer Lack- oder Wachsschicht versiegelt. Mit folgenden Tipps bleiben sie lange schön:
Untersetzer unter Zimmerpflanzen: Holzböden reagieren besonders empfindlich auf Wasserflecken. Zimmerpflanzen sollten daher mit Untersetzern versehen sein.
Feucht aufnehmen: Ist der Boden sehr schmutzig, kann er feucht gewischt werden. Das sollte man aber nicht zu oft tun, damit die Schutzschicht des Bodens nicht leidet. Der Lappen sollte nicht nass, sondern höchstens feucht sein. Geölte Parkettböden dürfen nicht mit Mikrofasertüchern gereinigt werden, da diese das Öl aufsaugen.
Imprägnieren: Mit der Zeit verliert der Boden die Schutzschicht. Das erkennt man zum Beispiel daran, dass der Boden verschüttetes Wasser schnell aufsaugt. Mit speziellen Parkett-Imprägniermitteln oder den zwei guten Parkettreinigern im Test kann man die Imprägnierung bei Bedarf erneuern.
Kratzer vermeiden: Kleine Kiesel oder Sand führen zu unschönen Kratzern. Deshalb sollte man nicht mit Aussenschuhen auf dem Parkett gehen.
Regelmässig staubsaugen: Parkettböden sind pflegeleicht. Meistens reicht es, den Boden mit dem Staubsauger zu reinigen.