PC-Sicherheit gibt es gratis!
Viren, Trojaner und gestohlene Passwörter machen das Internet zum verslumten digitalen Hinterhof und den PC zum Ärgernis. Windows-Rechner lassen sich aber kostenlos vor den meisten Gefahren schützen.
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K-Tipp 13/2005
24.08.2005
Kurt Haupt - redaktion@ktipp.ch
Genauso wie an bestimmten Wochentagen die Müllabfuhr für Ordnung sorgt, flickt Microsoft jeden Monat mit einem Patch-Day (Flickentag) Sicherheitslöcher und Fehler im Internet-Explorer, in Office-Programmen und Windows.
Ist der PC per Breitband (ADSL, Kabel) mit dem Internet verbunden, sorgt ein Klick auf «Extras, Windows Update» dafür, dass diese Flicken automatisch auf den PC übertragen werden. Leider benutzt Microsoft das Prozedere auch zur Überprüfung von Lizenzinfos.<...>
Genauso wie an bestimmten Wochentagen die Müllabfuhr für Ordnung sorgt, flickt Microsoft jeden Monat mit einem Patch-Day (Flickentag) Sicherheitslöcher und Fehler im Internet-Explorer, in Office-Programmen und Windows.
Ist der PC per Breitband (ADSL, Kabel) mit dem Internet verbunden, sorgt ein Klick auf «Extras, Windows Update» dafür, dass diese Flicken automatisch auf den PC übertragen werden. Leider benutzt Microsoft das Prozedere auch zur Überprüfung von Lizenzinfos.
Schlimmer als Microsofts Neugier ist aber die riesige Datenmenge, die für die Aktualisierung heruntergeladen werden muss. Besitzer von älteren Wählmodems verzichten deshalb meist auf das Update. Microsoft liefert zwar eine kostenlose CD, aber die enthält veraltete Flickensammlungen. Die Scheibe kann unter der Telefonnummer 0848 858 868 bestellt werden.
Will man seinen PC dennoch mit den neusten Flicken versehen, ist Freundeshilfe angesagt. Via Breitbandanschluss lässt sich eine aktuelle Flickensammlung von http://download. winboard.org herunterladen, auf CD brennen und danach auf jedem PC einspielen.
Antiviren-Programme und Firewall
Zusätzliche Sicherheit hat man durch ein Antivirenprogramm und Firewall. Ein gutes, für Private kostenloses Antivirenprogramm ist Antivir Personaledition Classic, das man unter http:// www.free-av.de kostenlos herunterladen kann. Ein Doppelklick auf die Exe-Datei startet die automatische Installation. Auf Wunsch wird der Rechner danach sofort auf Viren durchsucht.
Zonealarm stoppt Info-Schmuggler
Nach dem Neustart befindet sich am unteren rechten Bildschirmrand ein rotes Regenschirmsymbol. Dies zeigt an, dass der Wächter sämtliche Dateien beim Öffnen nach Viren durchsucht. Er bremst aber vor allem ältere PC leicht aus. Ein Klick auf das Symbol lässt deshalb individuelle Einstellungen zu: Mit «Antivirguard aktivieren» wird der Wächter ein- oder ausgeschaltet. Mit «Antivir Hauptprogramm starten» kann man die Festplatten auf Schädlinge prüfen. Mit «Internetupdate starten» lässt sich der Virenschützer gratis aktualisieren.
Neben Viren können vor allem Programme, die heimlich Daten ins Internet übertragen, Schaden anrichten. Eine Firewall kontrolliert, welche Programme Infos mit dem Web austauschen.
Seit dem Service Pack 2 (SP2) verfügt Windows XP über eine integrierte Firewall. Diese schützt aber nur vor Angriffen aus dem Internet und merkt nicht, wenn ein auf den PC geschmuggeltes Programm versucht, Infos zu versenden. Diese Aufgabe löst die kostenlose Version von Zonealarm (http:// download.zonelabs.com/bin /free/de/download/znalmZAAV.html).
Bei der Installation versucht der Hersteller, die Nutzung der kostenpflichtigen Pro-Version schmackhaft zu machen, für Privatanwender genügt aber die Gratis-Ausgabe. Die Firewall verlangt für jedes Programm, das eine Verbindung ins Web aufbauen will, eine Erlaubnis. Es merkt sich aber einmal autorisierte Programme, die dann beim nächsten Mal keinen Alarm mehr auslösen.
Während Virenscanner und Firewall vorsorglich wirken, gibt es auch zahlreiche kostenlose Helfer, wenn der «PC bereits in den Internetsumpf gefallen ist». Dass sich unerwünschte Schädlinge auf dem Rechner breit gemacht haben, merkt man meist an einem störrischen Internet-Browser, der zum Beispiel mit unerwünschten Seiten startet. Oftmals degeneriert ein PC auch zur digitalen Schnecke, weil Schadprogramme Rechenkapazität oder Internetbandbreite schlucken.
Eingeschleppt werden die Schadprogramme oft durch kostenlose Hilfsprogramme, Tauschbörsen-Software und Spiele. Wegen Sicherheitslücken im Internet-Explorer genügt allerdings auch der Besuch einer Website, damit sich ein Computerschädling installieren kann. Dann helfen vor allem die Programme Adaware SE Personal Edition (www.lavasoft.com) und Spybot Search & Destroy (www. spybot.info).
Zwei Helfer entfernen Schädlinge
Während es Spybot in Deutsch gibt, muss bei Adaware ein Sprachpaket heruntergeladen werden, wenn man ihn in Deutsch bedienen will. Beide Reiniger untersuchen den PC komplett nach Programmen, die Infos über das Surfverhalten sammeln. Beide Putzhelfer können die Schädlinge vollautomatisch entfernen. Allerdings funktionieren danach manchmal Gratisprogramme, die den Schädling ursprünglich installiert haben, nicht mehr.
Einen Saubermann liefert auch Microsoft. Das Malicious Software Removal Tool (www.microsoft.com/ security/malwareremove/de fault.mspx) erkennt zwar nur wenige Schädlinge, entfernt diese dafür perfekt. Das Programm gibts allerdings nur in Englisch.