Schwätzer sind Menschen, die aus einer ­Kleinigkeit eine Riesensache machen. Aus einer Peinlichkeit eine Erfolgsmeldung. Oft wohl selber nicht wissen, was sie eigentlich sagen. Ein Jahr lang sammelte ich ihre Briefe, ihre Mails, ihre Werbeprospekte. Doch Ende Jahr räume ich auf. Ein paar schöne Beispiele möchte ich aber den K-Tipp-Leserinnen und -Lesern nicht vorenthalten:

Rang 5: In der Zeitung stand, dass Coop mit einem «Sales-based ordering» versuche, die Menge an Lebensmittelabfällen tief zu halten. «Sales-based ordering» kennen wir: Wenn Tante Emma in ihrem Laden ein Produkt gut verkauft hatte, bestellte sie es nach.

Rang 4: «Aus betrieblichen Gründen hat die BLS die personelle Präsenz am Bahnhof ­Grünenmatt aufgehoben.» Das bedeutet: Die BLS hat schon wieder die Schalter an einem Bahnhof geschlossen.

Rang 3: Coop-Chef Joos Sutter sagte der «Coop-Zeitung»: «Besonders fasziniert mich die ganze Welt der Lebensmittel mit den ­Frischethemen.» Was Frischethemen sind? Keine Ahnung. Im Interview kommt allein das Wort Thema elfmal vor.

Rang 2: In einer Kundenantwort schreiben die SBB: «Herr Meyer hat die Sache nun zuständigkeitshalber hierher zur Beant­wortung übergeben.» Das bedeutet: Der SBB-Chef will sich nicht mehr darum kümmern. Derjenige, der es nun tun muss, ist übrigens ganz offiziell ein «Fachspezialist».

Davor hatte sich Herr Meyer selber mit der Reklamation beschäftigt. Und zwar so, dass er es verdient, Rang 1 zu belegen: «Oft geht es nur um geringfügige Zeitlichkeiten, die dazu führen, dass ein Billett ungültig oder nicht rechtzeitig im Sinne des Tarifs gebucht wird.» Was «geringfügige Zeitlich­keiten» sind? Das überlassen wir am besten «zu­ständigkeitshalber» Herrn Meyer.