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Jeden Samstag gehe ich frühmorgens an den Luzerner Wochenmarkt. Seit Jahren kaufe ich dort regelmässig ein und besorge mir so wöchentlich frische Lebensmittel. Es sind die schönsten Stunden meiner freien Zeit.
Fast jeden Tag unter der Woche bin ich frühmorgens im «Spettacolo» im Luzerner Bahnhof. Ich genehmige mir dort einen Kaffee («dunkel», «normal», «zum Hiertrinken»). Die schönste freie halbe Stunde meiner Arbeitszeit.
Im «Spettacolo» reicht man mir jedes Mal ungefragt einen formvollendeten Kassenzettel, den ich eigentlich nicht brauche. Ich weiss ja, wie viel mich diese tägliche Tasse Kaffee kostet, nämlich Fr. 4.40. Ich schiebe den Wisch deshalb zurück, die Bedienung zerknüllt und entsorgt ihn. Bei geschätzten 99 Prozent der anderen Kunden läuft es genauso.
Anders an den meisten Marktständen: Dort hält das Personal des Bauernstands meine Einkäufe entweder auf einem Notizzettel zwischen Rüebli und Sellerie fest und macht am Schluss mit dem Bleistift eine Additionsrechnung, die mich an meine Primarschulzeit denken lässt («behalte fünf»). Oder noch schlimmer: Die Verkäufer summieren jeden Posten laufend per Kopfrechnen. Beides ist für mich als Kunde ziemlich undurchschaubar.
Ich weiss den Grund: Bauern dürfen im Gegensatz zum «Spettacolo» und allen andern Läden oder Restaurants ohne Mehrwertsteuer verkaufen. Registraturkassen können sie sich deshalb sparen.
Sprich: Wenns um mein Geld geht, dürfen die Bauern wursteln, wie es ihnen passt. Ich als Kunde kann die Rechnung nicht nachvollziehen und kontrollieren – und der Fiskus schaut weg.
Auch die Bauern sollten endlich lernen, transparent abzurechnen. Sonst werde ich ihnen bald meine eigene Abrechnung präsentieren – und samstags anderswo einkaufen gehen.
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