Sind Sie «Flexitarier»? Wahrscheinlich schon. Ohne es zu wissen. Der Begriff stammt, wie so viele, aus dem Amerikanischen. Er existiert bestimmt schon zehn Jahre. Doch nun schickt sich Coop an, ihn auch in der Schweiz zu verbreiten.

Was er bedeutet? Laut Coop handelt es sich bei «Flexitariern» um «Teilzeit-Vegetarier, die bewusst nicht bei jeder Hauptmahlzeit Fleisch, Geflügel oder Fisch essen». 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung sind an­geblich «Flexitarier». Das besagt jedenfalls eine Coop-Studie.

Warum Coop die Studie publik macht? Um gleichzeitig seine neuen Produkte der Marke Délicorn zu bewerben: Cervelat, Cipollata, Piccata. Alles Produkte, die aussehen sollen wie Fleisch, die schmecken sollen wie Fleisch, aber trotzdem kein Fleisch enthalten.

Auch ich bin «Flexitarier». Aber die Délicorn-Produkte werde ich nicht kaufen. Denn für mich gilt die Devise: richtiges Fleisch, richtigen Fisch, richtiges Gemüse, richtige Früchte. Den Begriff «Flexitarier» werde ich trotzdem in meinen Wortschatz aufnehmen.

Denn ich habe festgestellt, dass ich ziemlich «flexi» bin. Zum Beispiel bei der Arbeit.

Beim K-Tipp bin ich nämlich nur zu 50 Prozent angestellt. Also bin ich eigentlich kein Redaktor, sondern viel eher ein «Flexidaktor».

Hin und wieder fahre ich Auto. Bin ich des­wegen Automobilist? Sicher nicht. Manchmal bin ich ja auch zu Fuss unterwegs, sehr oft mit dem Velo. Also bin ich «Flexibilist».

Und eigentlich gehe ich ganz gerne ins Wankdorfstadion, um mir die Fussballspiele der Young Boys anzuschauen. Aber wie YB spielt, ist manchmal zum Verzweifeln. Deshalb bleibe ich ab und zu daheim. Vermutlich bin ich ein «Flexybeler».