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Vor der Abstimmung über die 1:12-Initiative getraute sich keiner der Grossverdiener, sein Gehalt öffentlich zu rechtfertigen. Jetzt, nach gewonnener Abstimmung, hat einer Mut gefasst: Etienne Jornod. Er arbeitet beim Pharmaunternehmen Galenica und nennt sich «Exekutiver Verwaltungsratspräsident». Dazu sitzt er in vier weiteren Verwaltungsräten.
Allein bei der Galenica kassierte er 2012 knapp 4 Millionen Franken. Das Verhältnis vom niedrigsten zum höchsten Lohn in der Firma beträgt 1:72. Das bedeutet:
- Wenn ein einfacher Galenica-Angestellter eine Stunde lang arbeitet, verdient er Fr. 25.–. Jornod arbeitet dafür nicht mal eine Minute.
- Jornod kassiert so viel wie 72 Galenica-Lageristen, -Magaziner und -Chauffeure zusammen.
- Verbringt ein solcher Angestellter sein ganzes Arbeitsleben bei der Galenica, verdient er in dieser Zeit weniger als Jornod in einem Jahr.
Etienne Jornod kommt ob solcher Zahlen nicht ins Grübeln. Selbstbewusst sagte er der «Berner Zeitung»: «Die Mitarbeiter sehen auch, was das Management in den letzten Jahren geleistet hat.» Im Klartext: Der Chef findet, dass die Angestellten im Vergleich zu ihm so gut wie nichts leisten.
Jornod erklärte auch, dass bei Annahme der 1:12-Initiative «das oberste Management die Schweiz verlassen» hätte. Im Klartext: Die Manager wären nicht bereit, für 650 000 Franken (das Zwölffache des niedrigsten Galenica-Lohns) einen Finger zu krümmen.
Jornod sagte auch: «Wenn der Verwaltungsrat mich ersetzen wollte, würde die Person, die an meine Stelle träte, mindestens genau so viel kosten.» Im Klartext: Er meint, seine Arbeit sei mehr wert als 4 Millionen Franken.
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