Ich gebs zu: Eine kleine Schwäche für Autos habe ich. Deshalb lese ich in der Zeitung auch die Testberichte. Manchmal ­wundere ich mich da ein bisschen. Zuletzt beim Audi SQ5 – ein Pseudo-Geländewagen. Einer, der tiefergelegt ist und den man laut Testbericht «besser nicht durch die Pampa prügelt».

Auf der Strasse hingegen «liefert er Sprint­erlebnisse in Dragster-Manier», las ich dann im Internet. «Feuchte Hände beim Ampelstart sind überflüssig. Vollgas genügt, und er hält alle auf Distanz.» Den Link zu diesem Bericht fand ich auf der Audi-Homepage.

Und weiter zur Beschleunigung: «Die Verkehrsteilnehmer im Rückspiegel schrumpfen um den Faktor 2,5. Der Adrenalinspiegel des Fahrers steigt sprunghaft an, und die Mundwinkel verzerren sich zu einem mehr oder weniger debilen Dauergrinsen.»

Aber der SQ5 hat ein Problem: einen Dieselmotor. Denn Dieselmotoren «nageln». In Autos genauso wie in Lastwagen. Doch Audi hat dafür eine Lösung: den «Soundaktuator». Oder auf Deutsch: einen Lautsprecher. Er wandelt das Dieselmotor-Geräusch um.

Die Autotester loben: «Der Wagen hat beim Davonpreschen das kraftvolle ­Bollern eines V8.» Und: «Die Schallwellen massieren die Gehörgänge geradezu.» Ein Dieselmotor also, der klingt wie ein gross­volumiger Ben­ziner. Eigentlich eine clevere Idee. Bestimmt liesse sie sich auch ander­weitig nutzen – etwa in der Lebensmittelindustrie.

Wenn zum Beispiel ein Mineralwasser kaum sprudelt, könnte ein kräftiges Zischen aus dem Soundaktuator helfen. Das sähe nicht besser aus, würde aber besser klingen.

Und ein mehliger Apfel, der keinen Ton von sich gibt, wenn man ihn kaut? Es wäre doch viel attraktiver, wenn ein Lautsprecher ihn beim Reinbeissen richtig knacken liesse.