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Rund drei Monate ist es her, seit die nationale Netzgesellschaft Swissgrid eindringlich vor möglichen Strom-Engpässen im Winter warnte. Die Energiereserven seien «aufgrund einer Verkettung besonderer Umstände» knapp. Konkret verwies Swissgrid auf das trockene Wetter, das die Stromproduktion in Flusskraftwerken schmälere, auf den «unterdurchschnittlichen Füllstand» der Stauseen und auf den Umstand, dass die beiden Blöcke des Atomkraftwerks Beznau ausser Betrieb waren.
Die Medien reagierten hektisch. Von Strom-Notstand war die Rede – und von drohendem Blackout. Es blieb der kritischen Internetplattform Infosperber vorbehalten, darauf aufmerksam zu machen, dass die Stauseen noch im September gut gefüllt waren. Sie wurden vor allem geleert, weil Stromproduzenten die ab Herbst steigenden Preise nutzen und ihre Kassen klingeln lassen wollten.
Heute steht fest: Mit der Stromversorgung gab es im Winter keinerlei Probleme. Das nährt den Verdacht, dass hinter der Swissgrid-Warnung weitere Motive als nur die Sorge um die Versorgungssicherheit steckten. Zumal Swissgrid zu fast 100 Prozent im Besitz schweizerischer Kraftwerke und Stromversorger ist. Und zumal der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen die Warnung umgehend dazu nutzte, einmal mehr «wirksame Massnahmen zur Unterstützung der Wasserkraft» – sprich Subventionen – zu fordern.
Gleichzeitig riet der Verband von einem sofortigen Atomausstieg ab. Zur Erinnerung: Im Herbst dieses Jahres dürfte die Atomausstiegsinitiative der Grünen vors Volk kommen.
Die Rechnung ging auf. Letzte Woche stimmte eine Mehrheit im Nationalrat für Subventionen an grosse Wasserkraftwerke. Und gegen eine Altersbegrenzung für AKW.
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