Reederei: Costa. Kreuzfahrt: «Höhepunkte im westlichen Mittelmeer» (2. bis 9. Mai). Kabinenkategorie: «Samsara SI». Schweizer Preis für zwei Erwachsene Ende März: 4680 Franken. Deutscher Preis für zwei Erwachsene Ende März: 2378 Euro – das sind umgerechnet fast 1600 Franken weniger.

Dieses zufällig herausgegriffene Beispiel ist absolut kein Einzelfall. K-Tipp-Leser wissen das. Schon mehrmals hat der K-Tipp darüber berichtet, dass grosse Reedereien wie die ­italienische Costa ihre Kreuzfahrten von Land zu Land unterschiedlich teuer verkaufen.

Und in der Schweiz häufig besonders gross Kasse machen. Für Schweizerinnen und Schweizer ist das höchst ärgerlich. Für hiesige Reisebüros ebenso.

Denn sie verlieren Kundschaft an deutsche Konkurrenz – jene Leute nämlich, die den grenzüberschreitenden Wettbewerb ausnützen und ihre Schiffsreise statt auf der heimischen Hochpreisinsel beim nörd­lichen Nachbarn buchen.

Es überrascht darum nicht, dass Schweizer Kreuzfahrten-Verkäufer kürzlich bei Costa vorstellig wurden, um ihrem Ärger Luft zu ­verschaffen. Der Besuch zeigt jetzt Folgen: Zwar hält Costa am System der nach ­Ländern abgestuften Preise fest.

Doch die Reederei schreibt deutschen Reisebüros neu vor, nur noch Reservationen von Kunden aus Deutschland anzunehmen. Wer Schweizer Buchungen akzeptiert, erhält keine Pro­visionen mehr. So simpel ist das.

Costa kann Schweizer Passagiere jetzt noch besser abkassieren als bisher. Und in der Kreuz­fahrten-Branche der Schweiz dürfte man sich ebenfalls die Hände reiben. Zumindest solange Schwei­zer Konsumentinnen und Konsumenten weiterhin Costa-Kreuzfahrten buchen. Man könnte sehr gut verstehen, wenn sie dies künftig nicht mehr täten.