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Im Sommer teilte die Migros mit, sie sei «die nachhaltigste Detailhändlerin der Welt». Sie habe sich den «Weltmeister-Titel gesichert». Und sie liege «deutlich vor allen anderen Detailhändlern in der Schweiz und weltweit».
Doch die Sache mit der Weltmeisterschaft ist Unsinn. Es gibt keine Nachhaltigkeits-Weltmeisterschaft. Es gibt aber eine Studie zur Nachhaltigkeit. Sie stammt von der Ratingagentur ISS-Oekom in München (D). Ich hätte sie mir gerne beschafft, um für den K-Tipp über den Erfolg der Migros zu berichten. Doch ich bekam sie nicht. Weder von der Migros noch von den deutschen Autoren.
Die Migros beantwortete nicht einmal die Fragen des K-Tipp:
Ist mitberücksichtigt, dass die Migros auch Mineralwasser aus Norwegen und Australien verkauft?
Ist mitberücksichtigt, dass die Migros mit ihrer «Grillitarier»-Werbekampagne den Fleischkonsum anheizt?
Und ist mitberücksichtigt, dass die Migros mit ihren Take-away-Produkten zum wachsenden Plastikverbrauch beiträgt?
Der K-Tipp hätte gerne auch erfahren, ob überhaupt untersucht wurde, wie nachhaltig andere Grossverteiler im Ausland geschäften. Zum Beispiel K-Market in Finnland, Unicasa in Venezuela oder Hypermart in Indonesien. Wenn die Migros doch vor «allen anderen Detailhändlern in der Schweiz und weltweit» liegt. Doch auch auf diese Fragen gab es keine Antwort.
Kein Wunder. Denn die deutschen Studienautoren haben nicht einmal untersucht, wie Aldi Suisse geschäftet. Auch Lidl Schweiz blieb unberücksichtigt. Genau wie Denner, Landi, Manor, Spar und Volg.
Aber den Migros-Werbern ist das egal – Hauptsache, Weltmeister.
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