«Ich bin Alex und rufe aus Lausanne an.» So begann der Anruf, den K-Tipp-Leserin Else Stern Mitte August erhielt. Dann: «Es geht um Ihre Krankenkassenprämien im nächsten Jahr. Sie sind doch sicher unter 65?»

«Nein, ich bin über 65», antwortete Rentnerin Stern. «O je, dann vielen Dank und trotz­dem einen schönen Tag.» Und fertig war das Telefonat. Ich begreife gut, dass die Leserin das un­verschämt fand. Und wütend wurde. Zumal der Anruf mit einer 0033er-Vorwahl kam, also aus Frankreich.

Leider sind solche telefonischen Belästigungen alltäglich. Und der abrupte Abgang ­des Verkäufers ist absolut typisch. Kranken­kassen-Vermittler sind an älteren Men­schen nicht interessiert, die bringen ihnen keine Provision.

Und dass der Anruf aus dem Ausland kam, ist auch nicht verwunderlich. Callcenter im Ausland arbeiten billiger als die heimische Branche. Da haben Krankenkassen und ­Vermittler keine Skrupel, einfach von ennet der Landesgrenze anrufen zu lassen.

Doch betrachten wir es positiv. Wir wissen jetzt wenigstens, wie wir in einem solchen Fall reagieren müssen. Sagen Sie einfach relativ bald, sie seien alt. Und überdies noch chronisch krank. Dann hat der Verkäufer am Draht sein Interesse schnell verloren.

Ich habe es kürzlich selber gemacht, als mir ein Anrufer einen Kollektivvertrag namens Famillesuisse der Krankenkasse Sympany andrehen wollte. Es funktioniert einwandfrei! Vielleicht verstehen Sie jetzt auch, warum ich für die Einheitskrankenkasse bin. Dann haben die Kassen keinen Anlass mehr, sich wie jetzt sinnlos gegenseitig Kunden abzujagen. Dass dann ein paar Callcenter weniger zu tun haben – seis drum.