«Schummel-Sprite!» Dieser Titel fiel mir kürzlich in einer Sendung des deutschen Fernsehsenders ZDF auf. Der Hersteller Coca-Cola änderte bei seinem Softdrink ­Sprite die Zutaten. Statt wie bisher Limetten- und Zitronensaft aus Konzentrat enthält das Getränk neu Aromen und Weinsäure.

Damit habe Coca-Cola bei Sprite «den letzten Rest Natur ausgemerzt», folgerten die ­deutschen Fernsehmacher. Zudem seien die Kunden darüber nicht informiert worden.

Die ZDF-Zuschauer liessen ihrem Ärger in den Kommentarspalten des Senders imInternet freien Lauf. So werde man als Kunde «veräppelt». Alles sei «nur noch Chemie», die dann auch noch «nach nichts schmeckt».

Ich wurde neugierig und schaute in einem Schweizer Laden auf der Zutatenliste ­einer Sprite-Flasche nach: Tatsächlich enthält das Getränk keine Spur von Fruchtsaft, sondern nur Wasser, Zucker, Kohlensäure und eine Reihe von Aromen und Zusatzstoffen. Hat der Coca-Cola-Konzern die Rezeptur also auch in der Schweiz geändert?

Ein Mediensprecher von Coca-Cola ant­wor­tete: Sprite werde seit 1965 in der Schweiz hergestellt und verkauft, und es habe «noch nie Fruchtsäfte aus Konzentrat» enthalten. Ich war baff. Sprite-Trinker in der Schweiz müssen sich also schon seit Jahren mit ­Aromen zufriedengeben. Willkommen im Klub, liebe deutsche Sprite-Liebhaber.

Ein Vorteil bleibt den Deutschen allerdings: Die 1,5-Liter-Flasche Sprite kostet in deutschen Läden wie Rewe oder Metro umgerechnet Fr. 1.10. Bei Coop in der Schweiz sind es Fr. 2.35 –.