Kein Tag vergeht, an dem sich nicht ein ­verzweifelter Sunrise-Kunde an den K-Tipp wendet. Meistens geht es um zu hohe Rechnungen, schiefgelaufene Abowechsel oder zu langsame Internetleitungen – und um den miserablen Kundendienst.

Wer es mit dem Kundendienst des Tele­comanbieters Sunrise zu tun hat, kämpft gegen Windmühlen. So wehrte sich ein Senior aus Zürich vergeblich gegen eine überhöhte Rechnung. Gemäss dieser Rechnung soll er am Tag X ab 11:12 Uhr mehr als sieben Stunden mit der kostenpflichtigen Bestell-Hotline des Tixi-Taxis telefoniert haben.

Gleichzeitig stellt ihm Sunrise einen zweiminütigen Anruf auf dieselbe Hotline am gleichen Tag in Rechnung. Anruf­beginn: 11:16 Uhr, also vier Minuten nach Beginn seines angeblich siebenstün­digen Telefonats.

Unmöglich? Nicht bei ­Sunrise. Die Antwort des Sunrise-Kundendienstes auf die Re­klamation des Seniors: «Die von Ihnen be­anstandete Rechnung haben wir einer eingehenden Überprüfung unterzogen, ­konnten jedoch keine Unstimmigkeiten ­feststellen.» Beschwerde erledigt.

Auf Nachfrage des K-Tipp hat Sunrise dann aber auf den Rechnungsbetrag verzichtet – selbstverständlich nur «aus Kulanz» und nicht etwa, weil der Betrag zu Unrecht in Rechnung gestellt worden ist.

Glaubt man dem neusten Werbeversprechen von Sunrise, löst die Firma jedes Anliegen «schnell und zuverlässig». Ausserdem kümmert sich laut Sunrise neu spätestens beim zweiten Anruf «ein Experte persönlich und abschliessend um die Lösung».

Zu wünschen bleibt, dass die Lösung nicht nur «abschliessend», sondern auch kundenfreundlich ist.