Wenn Medienbeauftragte von Firmen und Ämtern aktiv werden, dann brauchen sie häufig viele Worte. Und stiften ­trotzdem wenig Sinn. Zum Beispiel so:

  • Ein Leserbriefschreiber beklagte sich in einer Zeitung darüber, dass viele Züge überfüllt seien. Besorgt fragte er, was wohl in einem Notfall passieren würde.

    Die Stellungnahme der SBB war unmiss­­ver­ständlich und beruhigend zugleich: «Was wir garantieren können, ist, dass die Sicherheit gewährleistet ist.» Ob das den Leserbriefschreiber überzeugt?
  • Als es kürzlich darum ging, dass viele Schweizer Produkte in den Nachbarländern günstiger sind, sagte die Spre­cherin der Firma Wander: «Der deutsche Handel hat ein deutlich tieferes Margen­bedürfnis als der Detailhandel in der Schweiz.» Margenbedürfnis – welch schönes Wort!

    Dabei hätte sie ja ganz ­einfach sagen können: «Der Schweizer Detail­handel will höhere Gewinne ­er­zielen.» ­Einfach, kurz, verständlich.
  • Coop senkte letzthin die Preise einiger Produkte. Ins Internet stellte der ­Detailhändler eine Liste mit «exem­plarischen Beispielen». Tönt gut.

    Nur: Auf Deutsch übersetzt heisst das: «beispielhafte Beispiele.» Und ist mindestens so aussagekräftig wie ein «weisser Schimmel» und eine «tote Leiche».
  • Oder der Bundesrat. Er kündigte an, dass er «proaktiv auf die Herausforde­rungen reagieren» wolle. Proaktiv rea­gieren? Geht nicht. Reagieren kann man nicht vorsorglich, sondern nur hinterher.


Also, liebe PR-Leute, ich formuliere meine Bitte in eurer Sprache: Verschont uns mit solch «unsinnigem Nonsens».