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Bei uns am Familientisch ist Palmöl immer wieder ein grosses Thema. Unsere Kinder wissen, dass in Malaysia und Indonesien Regenwald abgeholzt wird, um das billige Öl zu gewinnen. Und dass deswegen Tiere wie Tiger und Orang-Utans vom Aussterben bedroht sind.
Wir versuchen deshalb, Produkte mit Palmöl zu vermeiden. Doch selbst für einen aufgeklärten Konsumenten ist das nicht einfach: Vor kurzem kaufte ich eine Hollandaise-Fertigsauce – hergestellt unter anderem aus Palmöl. Damit hatte ich nicht gerechnet. Genauso wenig wie bei der Spinatwähe und beim Flammkuchenteig. Alle diese Produkte stellt die Migros selbst her.
Doch warum verwendet die Migros das umstrittene Öl weiter? Diese Frage stellen sich auch zahlreiche andere Kunden auf der Internetplattform Migipedia. Die Migros ignoriert den grössten Teil der Beschwerden – oder versichert, sie setze nur «nachhaltiges Palmöl» ein. Dass es so etwas wie nachhaltiges Palmöl überhaupt gibt, ist allerdings umstritten. Tatsächlich zerstören Plantagenbesitzer in Südostasien auch für zertifiziertes Palmöl Regenwald («Saldo» 1/2015).
Vor kurzem fiel mir sogar auf, dass das «Bio-Butterzöpfli» im Offenverkauf gar keine Butter enthielt – dafür Margarine, hergestellt aus Palmöl. Auf Nachfrage bestätigte die Migros, dass die Butter durch Margarine ersetzt worden sei. Dementsprechend sei auch das «Butter» aus dem Namen entfernt und der Zopf umbenannt worden. Neu heisst er laut Migros «Bio 1-Strang-Zöpfli». Ich fände «Bio-Palmölzöpfli» einfacher, treffender – und ehrlicher.
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