Wer ein Flugticket übers Internet bucht und per Kreditkarte zahlt, erhält von diversen ­Airlines eine happige Gebühr aufgebrummt. Kundenfreundlich ist das nicht – das wussten die Fluggesellschaften schon bei der ­Einführung. Darum sprachen zum Beispiel Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines und Edelweiss zunächst (und teils noch immer) ­verwedelnd von «optionalem Zahlungsmittelentgelt» statt von Kreditkartengebühr.

Den Passagieren ist gleichwohl nicht ent­gangen, dass diese Airlines ihnen bei Flügen aus der Schweiz inzwischen bis zu 22 Franken pro Ticket fürs Zahlen mit Kreditkarte abknöpfen. Der Ärger darüber ist gross. Das belegen Zuschriften an den K-Tipp. Denn gebührenfrei zahlen kann man auf den Web­sites teils nur mit wenig verbreiteten Karten wie Visa Debit und Airplus Debit. Bei Swiss und Edelweiss gehts auch noch mit der Karte von Postfinance. 

Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines behaupten unisono, dass ihre Kreditkartenkosten höher seien als die Einnahmen aus der Kreditkartengebühr. Bloss: Wie viel sie von dieser Gebühr einkassieren und wie viel sie an die Kreditkartenfirmen abliefern, das verschweigen die Airlines beharrlich.

Solange sie diese Antwort schuldig bleiben, gibts guten Grund anzunehmen, dass das «optionale Zahlungsmittelentgelt» im Kern das Gleiche ist wie der «internationale Zuschlag», die «Service Fee», die «Passagier-Servicegebühr international» und all die anderen abenteuerlichen Airlinegebühren: ein Trick, um die effektiven Preise verschleiern und in die Taschen der Kunden greifen zu können.

Der Trick scheint zu funktionieren: Gemäss den neusten Zahlen des internationalen ­Airline-Verbandes Iata machte die Branche letztes Jahr rund 6,75 Milliarden Franken Gewinn. Bei Swiss allein waren es schon 212 Millionen.