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19.10.2010
Der Euro verharrt schon seit geraumer Zeit auf einem tiefen Niveau. Die Preise von Importwaren bleiben trotzdem hoch. So hoch, dass offenbar auch die Vereinigung der Schweizer Automobil-Importeure mittlerweile das schlechte Gewissen gepackt hat.
Jedenfalls schreiben die Importeure in einer Medienmitteilung, dass sie «aus strategischen Gründen» nicht bereit seien, «als Antwort auf kurzfristige Währungsschwankungen mit Preissenkungen zu reagieren». Was das für eine Strategie sein soll, erklären die Auto-Importeure nicht. Aber dass sie die Kursgewinne am liebsten selber einsacken, ist naheliegend.
Dann wird die Medienmitteilung definitiv kurios: Dass die Preise nicht gesenkt würden, sei «ganz im Sinne der Kundenzufriedenheit und des Vertrauens in die Autobranche». Und: «Schnelle Preissenkungen oder Preisinstabilität können nicht im Interesse des Kunden sein.» Mit anderen Worten: Seien wir doch froh, dass wir für Autos weiterhin überhöhte Preise zahlen dürfen.
Was die Auto-Importeure verschweigen: Vor schnellen Preiserhöhungen ist der Kunde nicht gefeit. Die meisten Kaufverträge enthalten nämlich einen Passus, der die Verkäufer berechtigt, den vereinbarten Preis noch zwischen Vertragsabschluss und Lieferung zu korrigieren, sofern sich der Katalogpreis ändert. So viel zur Preisstabilität.
Und ich werde mir beim nächsten Autokauf überlegen müssen, ob ich über den Kaufpreis hinaus noch freiwillig ein paar Tausender hinblättern soll. Schliesslich ist das ganz im Sinne meiner Zufriedenheit. Sagen die Auto-Importeure.
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