Der Montag, 31. Oktober, war ein gewöhnlicher Tag. Mehrere Autos gingen plötzlich in Flammen auf. Drei Beispiele:
In Opfikon ZH fährt ein Autofahrer kurz vor 8 Uhr morgens aus der Tiefgarage der Überbauung Glattpark. Noch vor der Ausfahrt beginnt es unter der Motorhaube seines Fahrzeugs zu qualmen, erste Flammen züngeln auf. Der Mann versucht, den Brand mit einem Feuerlöschgerät aus der Tiefgarage zu löschen. Zu spät: Sein Auto brennt vollkommen aus.
In Wolfhalden AR fährt ein 39-jähriger Lenker um 18.45 Uhr Richtung Thal SG. Er vernimmt ein seltsames Geräusch – wie wenn eine Lüftung nicht richtig funktionieren würde. Kurze Zeit später sieht er im Rückspiegel seines Fahrzeugs, eines Ford Focus, Funken sprühen. Er hält an, um zu sehen, was los ist. Er findet nichts. Dann geht der Fahrer nach vorne und hört knisternde Geräusche unter der Motorhaube. Sekunden später steht sein Auto in Flammen.
In Steinhausen ZG macht sich kurz nach 17 Uhr ein 29-jähriger Autofahrer mit seinem Volvo auf den Heimweg. Während der Fahrt bemerkt er einen stechenden Geruch. Kurz bevor er zu Hause ankommt, beginnt es unter der Motorhaube zu qualmen. Er schafft es noch in die Einfahrt. Dort beginnt er das Feuer mit Wasser aus dem Schlauch zu löschen. Kurz darauf trifft die Feuerwehr Steinhausen ein. Ihr gelingt es, den Brand zu löschen.
Technische Mängel als Hauptursache
Pro Jahr brennen in der Schweiz zwischen 2500 und 3000 Autos. Das sind im Durchschnitt 7 bis acht 8 pro Tag – inklusive Kabelbrände. Die Zahlen hat der K-Tipp aus den Angaben der grössten Schweizer Versicherungsgesellschaften hochgerechnet. Eine Statistik existiert nicht.
Hauptursache für Autobrände sind technische Mängel. Das zeigen die Zahlen des Brandermittlungsdienstes der Kantonspolizei Zürich. Zum anderen bestätigen dies die Spezialisten des Touring Club Schweiz (TCS) und des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC).
Dazu sagt Hubert Paulus vom ADAC: «Je mehr Kabel im Auto verlegt sind, desto eher kann etwas brennen.» Das Brandrisiko sei wegen neuer Technologien wie Sitzheizungen, elektrischer Fensterheber, automatischer Assistenzsysteme sowie anderer Spielereien leicht angestiegen.
Pascal Berchtold vom TCS ergänzt: «Neben undichten Treibstoffsystemen zählen auch durchgescheuerte Kabel mit defekter Isolation häufig zu den Brandursachen.»
Was tun, wenn das Auto brennt?
Brandgeruch, ungewöhnliche Geräusche oder Qualm aus der Motorhaube sind erste Anzeichen. In solchen Fällen raten Experten von Schutz und Rettung Zürich:
- Sofort rechts anhalten (jedoch nicht an Hausfassaden oder unter Vordächern).
- Schlüssel stecken lassen, Auto verlassen, Feuerwehr alarmieren (Telefonnummer 118).
- Genau informieren: Wo genau brennt das Auto, welcher Typ Motor (Benzin, Diesel, Gas, Hybrid oder Elektro)?
- Brand im Tunnel: Wenn möglich aus dem Tunnel fahren. Sonst rechts anhalten, Schlüssel stecken lassen, Auto verlassen und sofort in Sicherheitsstollen respektive -nische flüchten; andere Autofahrer und Feuerwehr alarmieren.
- Schadenersatz: Gerät ein Auto vor Ablauf der Garantie in Brand, muss sich der Autobesitzer an den Verkäufer wenden. Nach Ablauf der Garantiefrist bezahlt meist die Teilkaskoversicherung den Schaden.