Prämien: Plus 29 Prozent!

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K-Tipp 8/2002

17.04.2002

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Krankenkassen-Schock: Gesetzesrevision führt teilweise zu massiven Aufschlägen

Die Prämienregionen der Kassen sollen einheitlich werden. Viele Versicherte zahlen dann weniger. In Einzelfällen drohen aber happige Aufschläge.

Ernst Meierhofer emeierhofer@ktipp.ch

Besonders in kleineren Kantonen verlangen die meisten Krankenkassen für die Grundversicherung eine Einheitsprämie. Deren Höhe ist von Kasse zu Kasse verschieden - aber je Kasse für alle Kantonseinwohner gleich.

In grösseren Kantonen haben jedoch viele Kassen zwei oder drei Prämienregionen.

Die Städter zahlen dann am meisten, in der Agglomeration ist es billiger und in ländlichen Gebieten noch günstiger.

Der Haken dabei: Jede Krankenkasse durfte diese Regioneneinteilung bis anhin selber vornehmen. Das erschwert individuelle Prämienvergleiche, weil man bei jeder Kasse zuerst herausfinden muss, in welche Prämienregion der betreffende Ort eingeteilt ist.

Dieser Wildwuchs soll jetzt ein Ende haben. Nach dem Willen des Parlaments müssen die Prämienregionen für alle Kassen gleich sein. Das Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) und der Branchenverband Santésuisse haben einen Vorschlag für die Regioneneinteilung abgeliefert. So steht es auch im neusten Infobulletin von Santésuisse.

Ob aber der Vorschlag wie geplant auf Anfang 2003 in Kraft treten kann, ist offen. Denn das Papier enthält Sprengstoff. Zwar werden viele profitieren, weil sie beispielsweise jetzt in einer mittelteuren Prämienregion sind und künftig vielleicht in die günstigere umgeteilt werden.

Anderen kann es aber umgekehrt gehen. Zum Beispiel bei der KPT. Hier zahlen Versicherte in der Stadt St. Gallen für die Grundversicherung Fr. 198.60. In ländlichen Regionen des gleichen Kantons verlangt die KPT nur Fr. 153.50. Die Städter zahlen also 29 Prozent mehr.

Sollte also eine Ortschaft in der Agglomeration von St. Gallen von der mittelteuren in die teure Region umgeteilt werden, könnten die Prämien dort (bei gleicher Abstufung wie heute) auf einen Schlag um 29 Prozent steigen. Ohne die Kostensteigerung im Gesundheitswesen notabene.

Im Schnitt drohen den Betroffenen Erhöhungen zwischen 5 und 15 Prozent.

Mehr Details werden demnächst bekannt gegeben; es wissen also erst die Eingeweihten, welche Ortschaften umgeteilt werden. Laut «Tages-Anzeiger» ist es zudem möglich, dass die Kassen eine Übergangsfrist erhalten.

Den betroffenen Versicherten bleibt immerhin ein Trost: Sie können die Mitteilung der neuen Prämie im Oktober in Ruhe abwarten und dann allenfalls die Krankenkasse wechseln.

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