Prämienrechner mit Tücken

Prämienrechner im Internet lenken Interessierte oft unbewusst in eine bestimmte Richtung. Der K-Tipp zeigt, wie Sie die Offerte bekommen, die Sie wirklich wollen.

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K-Tipp 17/2009

11.10.2009

Letzte Aktualisierung:
13.10.2009

Sabine Knosala KTipp

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Die meisten Krankenkassen bieten auf ihrer Internetseite Prämienrechner an: Dabei gibt man online seine Daten ein, wie Jahrgang und Postleitzahl, und kann dann eine Offerte per Mail oder Post anfordern. Doch was auf den ersten Blick so praktisch wirkt, hat auch Tücken. Das zeigt eine Stichprobe, die der K-Tipp bei 14 Krankenkassen durchgeführt hat. Versicherungsmodell: Bei manchen Prämienrechnern, zum Beispiel bei der Assura, kann der Kunde das Versicherungsmodell selber wählen. Bei anderen ist bereits ein Modell vorausgewählt. So erhielt die K-Tipp-Testperson bei der CSS und der Visana automatisch eine Praxisversicherung, bei der Groupe Mutuel und der Helsana eine Telefonversicherung. Wichtig: Diese Voreinstellungen lassen sich durch Klicken ändern. Der Kunde muss aber selber aktiv werden.

Unfall: Häufig ist in der Grundversicherung «Unfall» vorangekreuzt, wie bei der EGK und der Atupri. Wer pro Woche mehr als acht Stunden arbeitet, ist jedoch durch seinen Arbeitgeber versichert. Diese Personen können «Unfall» ausschliessen.

Franchise: Fast immer gibt es eine Vorauswahl durch den Prämienrechner, wie bei der Concordia, der Helsana oder der KPT. Diese lässt sich per Klick ändern. Manchmal ist dabei Kreativität gefragt, wie bei der Intras: Je nachdem, auf welchem Weg man sich durch den Prämienrechner klickt, bekommt man eine andere Franchise angeboten. Auch hier lassen sich aber die Voreinstellungen ändern.

Zusatzversicherungen: Oft sind bereits Zusatzversicherungen vorausgewählt, wie zum Beispiel bei der Progrès, der Groupe Mutuel oder der Helsana. Spitzenreiterin ist die Vivao Sympany: Hier sind neben Heilungskosten- und Spitalzusatzversicherung auch eine Ferienversicherung und eine Patienten-Rechtsschutzversicherung vorangekreuzt. Diese Zusätze lassen sich jedoch alle wegklicken.

Eine unrühmliche Ausnahme bildet die Swica: Bei ihr kann man eine Zusatzversicherung namens Completa Top beim Prämienrechner nicht entfernen. Swica-Sprecherin Esther Gerster erklärt: «Diese Zusatzversicherung entspricht dem Wunsch der grossen Mehrheit unserer Kunden. Selbstverständlich kann sie bei Vertragsabschluss weggelassen werden.»

Rückerstattung der Umweltabgabe: Nächstes Jahr hat jeder Versicherte pro Monat Fr. 6.80 aus der CO2-Abgabe und der Abgabe auf flüchtige organische Verbindungen zugut. Dieser Betrag wird vom Bundesamt für Umwelt nicht direkt überwiesen, sondern mit der Prämie verrechnet. Der Haken dabei: Manche Kassen geben die Prämie bereits nach dem Abzug dieses Betrags an, andere nicht. Bei Offerten sollte man unbedingt darauf achten, dass man nur Prämien ohne Abzug miteinander vergleicht.

Tipp: Wer Prämien vergleichen will, muss nicht auf die Webseiten der einzelnen Krankenversicherer zurückgreifen. Der Prämienrechner auf www.ktipp.ch bietet eine umfassende Übersicht über die definitiven Prämien aller in der Schweiz zugelassenen Krankenkassen. Im Unterschied zu kommerziellen Prämienrechnern kostet eine über www.ktipp.ch angeforderte Offerte die Krankenkasse nichts.

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