Anfang September erhob der K-Tipp die Preise von 40 Alltagsartikeln in mittelgrossen Filialen von Aldi, Coop, Denner, Lidl und Migros. Berücksichtigt wurden neben Lebensmitteln wie Brot, Milch und Tomaten Fertigprodukte wie Tiefkühlpizza, Haushaltsartikel wie Taschentücher und Hygieneprodukte wie Zahnpasta.
In den Läden der Grossverteiler in Köniz BE und in Kehrsatz BE fehlten zum Teil Produkte der Billiglinien Coop Prix Garantie und M-Budget. Der K-Tipp notierte stets den Preis des günstigsten im Laden erhältlichen Artikels. Die Qualität der Produkte wurde nicht bewertet. Diese prüft der K-Tipp jeweils in den Labortests.
Der Preisvergleich zeigt: Lidl war bei 29 der 40 Produkte am günstigsten. Das gilt auch für den gesamten Einkauf, der bei Lidl total Fr. 69.83 kostete. Am teuersten ist Coop: Dort kostete der Warenkorb Fr. 77.83.
Die Preise der gleichen Produkte hatte der K-Tipp bereits im März erhoben. Das Ergebnis fiel damals gleich aus: Lidl war am günstigsten, Coop am teuersten (K-Tipp 7/2023).
Coop wirbt zurzeit damit, man habe in diesem Jahr den Preis von 800 Artikeln gesenkt. Der K-Tipp-Vergleich zeigt aber: Alltagsprodukte bleiben dort teuer. Zwar senkte Coop seit März bei 7 der 40 Artikel im K-Tipp-Warenkorb den Preis – 7 andere Produkte wurden aber teurer. Coop sagt, der Warenkorb des K-Tipp sei «nicht repräsentativ für unser ganzes Sortiment». In den grössten Filialen gebe es rund 1500 Prix-Garantie-Produkte.
Coop noch 12 Prozent teurer als Lidl
Der aktuelle Preisvergleich zeigt auch: Die Preisdifferenz zwischen dem günstigsten und dem teuersten Laden wurde seit März deutlich kleiner. Im Frühling war Coop noch 28 Prozent teurer als Lidl – jetzt sind es gegen 12 Prozent. Die Migros war im März 18 Prozent teurer – jetzt sind es noch gegen 7 Prozent.
Weitere Ergebnisse des Preisvergleichs:
- Grosse Preisunterschiede gibt es vor allem bei Haushaltsprodukten wie Wasch- und Putzmitteln und bei Körperpflegeprodukten wie Deosprays und Shampoos. Bei solchen Artikeln können Kunden bei Lidl und Aldi sparen.
- Aldi wurde seit März deutlich teurer: 14 der 40 Artikel kosten jetzt mehr. Beispiel: 1 Liter Sonnenblumenöl schlug von Fr. 3.89 auf Fr. 4.95 auf – plus 27 Prozent. Auch Lidl verteuerte das Sortiment. Total beträgt der Aufschlag seit März bei Aldi 5 Franken, bei Lidl 3 Franken. Aldi und Lidl schreiben dem K-Tipp, viele Lieferanten hätten in den letzten Monaten die Preise erhöht. Das habe man an die Kunden weitergeben müssen.
- Im Vergleich zum Frühling senkten Coop und Migros die Preise etwa bei Fertigprodukten wie Tiefkühlpizza. Denner blieb etwa gleich teuer.
- Die Detailhändler verändern die Preise laufend. Fast die Hälfte aller Artikel hat jetzt einen anderen Preis als im März.
- Reis, Mehl, Salz und Kartoffeln wurden seit März in allen Läden teurer – Reis um 25 Prozent, Mehl und Salz um 11 Prozent.
- Immerhin: Die Preisvergleiche des K-Tipp zeigen Wirkung. Beispiele: Im März waren Eier bei der Migros am teuersten. Nun senkte sie den Preis um 14 Prozent – womit Eier bei allen Händlern gleich teuer sind. Denner senkte den Preis von Sonnenblumenöl und Schokolade auf das Niveau der Konkurrenz. Auch Aldi glich den Preis von Schoggi demjenigen in den anderen Läden an.
Fazit: Wer Geld sparen will, kauft am besten bei Lidl ein. Coop und Migros bieten Artikel ihrer Billiglinien in mittelgrossen Filialen zum Teil nicht an. Das verteuert den Einkauf bei beiden Grossverteilern.
Sparen bei Bio-Lebensmitteln
Auch wer beim Einkaufen Bio-Artikel wählt, kann viel Geld sparen. Das zeigte im August eine K-Tipp-Stichprobe bei Aldi, Coop, Lidl und Migros. Ein Warenkorb mit 40 Bio-Lebensmitteln war bei Lidl mit Fr. 121.97 am günstigsten (K-Tipp 14/2023). Bei Aldi kostete der Warenkorb Fr. 126.38 – knapp 4 Prozent mehr. Bei der Migros zahlte man Fr. 151.12. Klar am teuersten im Preisvergleich war Coop: Der Bio-Warenkorb des K-Tipp kostete dort Fr. 163.22 – 34 Prozent mehr als bei Lidl.