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08.06.2015
Der K-Tipp hat vor den Pfingsten bei 23 Händlern in der Schweiz und im benachbarten Ausland die Preise von 35 Rollkoffer-Modellen erhoben (siehe PDF). Dabei zeigte sich:
- Bei 25 der 35 Hartschalen-Rollkoffer betrug der Unterschied zwischen dem tiefsten und dem höchsten Preis mehr als 50 Franken.
- Am grössten war diese Differenz beim 76 cm hohen Samsonite-Modell «Lite-Cube»: Im französischen Internetshop Gsell.fr zahlte man zum Zeitpunkt der Erhebung über 220 Franken weniger als bei Manor – ohne französische Mehrwertsteuer umgerechnet nur 294 Franken. Wegen Versand- und Verzollungskosten sowie der Schweizer Mehrwertsteuer stieg der Kofferpreis zwar wieder auf gut 346 Franken an. Doch damit war der «Lite-Cube» bei Gsell.fr nach wie vor billiger als beim günstigsten Händler in der Schweiz, wo er rund 366 Franken kostete.
- Übers Ganze gesehen, gab es aber «nur» 17 der 35 Koffer in ausländischen Shops zum tiefsten Preis. Für die anderen 18 Modelle lag die günstigste Adresse in der Schweiz – besonders oft bei Koffer-Schweiz. ch. Dieser Shop will seine Kunden explizit dazu «anregen, nicht im Ausland einzukaufen». Das Beispiel zeigt, dass Schweizer Händler im grenzüberschreitenden Preiswettbewerb durchaus mithalten können. Wenn sie nur wollen.
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Der K-Tipp vergleicht wieder einmal Birnen mit Äpfeln
Es ist klar, dass Online Händler im Ausland wie in der Schweiz über eine ganz andere Kostenstruktur als der stationäre Handel verfügen. Leider ist es Realität, dass Schnäppchen-Jäger sich in den guten Schweizer Fachgeschäften und Warenhäusern (mit qualifiziertem Personal und hohen Mieten) intensiv beraten lassen und dann die Koffer im Online Handel bestellen. Haben Sie dann irgendwelche Probleme mit der Ware, werden sie vom Online Händler an den örtlichen Schweizer Handel verwiesen, der als Markenvertreter oft verpflichtet ist den After Sale Service meist gratis anzubieten. Der Kaufpreis ist eben mehr als nur ein Produkt! Schlaue Kunden haben das bemerkt und kaufen deshalb trotz höherem Preis weiterhin bei Jelmoli und Globus ein. Fakt ist, die Online-Händler wollen nur schnell viel Geld verdienen; eine kostspielige Beratung vor Ort oder am Telefon sowie einen guten Kundenservice nach dem Kauf wird nicht angeboten. Seien wir ehrlich, für diese miese Leistung ist selbst der tiefere Preis noch zu hoch! Wenn es keine guten Fachgeschäfte und Warenhäuser mehr gibt, wird auch der Online Handel sterben! Wollen wir das wirklich? Mein Tipp: Der K-Tipp soll Preisvergleiche der Leistungen innerhalb des gleichen Vertriebskanal durchführen.