Telecomfirmen werben gegenwärtig für angeblich besonders günstige Handyabos unter 30 Franken Monatsgebühr. Doch lohnen sich solche Abos? Der K-Tipp hat die jeweils günstigsten Handyabos der zehn grössten Telecomunternehmen miteinander verglichen. Als Referenz diente der Prepaid-Tarif von Aldi. Er schnitt im Prepaid-Preisvergleich des K-Tipp am besten ab (K-Tipp 17/2018).
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Handy-Abo-Verträgen: Bei den einen sind alle Anrufe und SMS im Preis inbegriffen (in der Tabelle im PDF unter «Flatrates»), bei den anderen nicht («Normale Abos»).
Resultat: Normale Abos lohnen sich meist nicht. Prepaid ist sowohl beim Telefonieren als auch Surfen deutlich günstiger. Beispiel Swisscom «inOne mobile light» für 29 Franken pro Monat: Inklusive sind 1,5 Gigabyte (GB) an Daten, Telefonate ins Swisscom-Netz und unbegrenzt viele SMS. Anrufe aufs Festnetz anderer Telecomfirmen wie Sunrise und Salt kosten jedoch 40 Rappen pro Minute. Das ist doppelt so teuer wie die Minutenpreise von Aldi Prepaid. Und 1,5 GB Datenguthaben kosten bei Aldi nur Fr. 14.90. Dazu kommt: Die Kunden müssen die Monatsgebühr von 29 Franken auch dann bezahlen, wenn Sie das Handy gar nicht benützen. Das ist bei Prepaid nicht der Fall.
Ein Spezialfall ist das Abo «Mobile Smart S Basic» von Quickline für 10 Franken pro Monat. Dort sind die Minutenpreise mit Prepaid vergleichbar. Wer jeden Tag mit dem Handy im Internet zum Beispiel Nachrichten-Websites besucht, fährt dank den inbegriffenen 2 GB an Daten günstiger als beim Prepaid von Aldi.
Flatrates sind gut für Vieltelefonierer
Die zweite Abo-Variante sind sogenannte Flatrates. Für einen fixen Monatspreis sind Telefonate und SMS inbegriffen. Solche Abos sind vor allem für Vieltelefonierer interessant. Beispiel M-Budget Mini: Dieses Abo lohnt sich, wenn man monatlich mehr als 130 Minuten ins Fest- oder 56 Minuten ins Handynetz telefoniert.
Auch bei den Flatrates gibts einen Spezialfall. Normalerweise verfallen Surfguthaben am Monatsende. Bei Coop Mobile hingegen wird das Restguthaben auf den nächsten Monat übertragen.
Durchblick im Handyabo-Dschungel
Zurzeit werben Telecomfirmen mit diversen Aktionen: Bei Coop zum Beispiel gibts 100 GB Datenguthaben geschenkt, bei Wingo ist für monatlich 25 Franken ein Jahr lang unbegrenztes Surfen inklusive, Salt reduziert die Abogebühr von «Start» für zwei Jahre von 19 Franken auf Fr. 14.95, und bei der Post kostet das Abo für ein Jahr Fr. 29.95 statt 39 Franken. Solche Aktionen machen es Kunden fast unmöglich, den Überblick über die Preise zu bewahren.
Ein weiterer Trick der Handyfirmen sind Kombirabatte: Diese erhält, wer von der gleichen Firma mehrere Leistungen bezieht. Doch Kombinieren lohnt sich meist nicht. Beispiel: Swisscom wirbt mit monatlich 20 Franken Rabatt, wenn man zusätzlich Internet, Festnetz und TV bezieht. Doch diese Rabatte gibts nur auf die teuersten Abos. UPC weist die Preise auf der Website immer mit Kombirabatt aus. Wer kein Internet bezieht, zahlt 10 Franken mehr.
Tipp: Lassen Sie sich durch Aktionen nicht zum Aboabschluss verleiten. Wichtig ist der Normalpreis, der nach Ablauf der Aktionen fällig wird. Darum hat der K-Tipp Rabatte und Aktionen im Preisvergleich nicht berücksichtigt.