Privater Import wird erschwert

Wer im nahen Ausland günstig ein Auto kaufen will, muss sich sputen: Ab Juli steigen Preise und Aufwand – auch für Fahrzeuge, die wenig CO2 ausstossen.

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K-Tipp 09/2012

02.05.2012

Darko Cetojevic

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Ab 1. Mai gilt in der Schweiz das neue CO2-Gesetz. Damit soll analog zur EU bis 2015 der Kohlendioxid-Ausstoss von Neuwagen auf durchschnittlich 130 Gramm pro Kilometer gesenkt werden. Wird diese Zielgrösse überschritten, müssen Importeure eine CO2-Abgabe zahlen.

Je nach Modell kann sich das importierte Auto dadurch schnell um mehrere Hundert bis mehrere Tausend Franken verteuern. Und: Da die Höhe der CO2-Abgabe vom Gewicht abhängig ist, kann sie fast jedes Modell treffen: Ein leichtes Auto wie der Fiat 500 1.2 8V wird trotz seines geringen Ausstosses von 119 g CO2/km rund 880 Franken mehr kosten– ein schwereres wie der Familien-Kombi Renault Megane 1.6 16V 110 rund 3100 Franken mehr.

Der Privatimport wird ebenfalls mühsamer. Egal wie umweltfreundlich das importierte Auto ist: Der Käufer muss die Dokumente neu nicht nur dem Strassenverkehrsamt vorlegen, sondern auch dem Bundesamt für Strassen (Astra). Zudem muss man die allfällige CO2-Abgabe als Privatperson noch vor der Zulassung zahlen (siehe auch Kasten).

Im Gegensatz zu Privaten wird das Prozedere für Grossimporteure weder übermässig kompliziert noch teuer. Denn die CO2-Ausstoss-Werte gelten bei ihnen nicht für ein einzelnes Auto. Sie definieren einzig, wie viel CO2 alle pro Jahr verkauften Neufahrzeuge eines Importeurs im Durchschnitt ausstossen dürfen.

Konkret: Amag, Emil Frey oder Mercedes Schweiz dürfen Spritschlucker durch sparsamere Kleinautos kompensieren. Am Ende des Jahres berechnet das Bundesamt für Energie die durchschnittlichen CO2-Emissionen dieser Fahrzeuge und stellt eine allfällige Busse in Rechnung.

Zudem gibt die neue Verordnung den grossen CO2-Schleudern einen Bonus: Hersteller von Geländewagen wie Land Rover und PS-starken Sportwagen wie Aston Martin konnten sich ganz legal als Klein- oder Nischenhersteller einstufen und punkto CO2-Emissionen «Spezialziele» aushandeln: Für Land-Rover-SUV sind es 178 g/km und für Aston-Martin-Boliden 320 g/km. Im Klartext: Solchen Autos wird im Verhältnis weniger CO2 belastet, als sie effektiv ausstossen (K-Tipp 18/2011). Von der neuen CO2-Abgabe ausgenommen sind Occasionen, die älter als sechs Monate sind.

Das müssen Sie wissen, wenn Sie ein Auto selber importieren

Das revidierte Gesetz tritt am 1. Mai in Kraft. Die Vorschriften über den CO2-Ausstoss gelten jedoch erst ab 1. Juli. Für die Konsumentinnen und Konsumenten heisst das konkret:

Wer ein Auto nach dem alten Recht günstiger und einfacher importieren will, muss vor dem 1. Juli alle Formalitäten abgewickelt haben. Wichtig: Massgebend ist das Datum der Zulassung auf dem kantonalen Strassenverkehrsamt und nicht etwa das Kauf- oder Importdatum. Beispiel: Wenn ein Auto zwar im Mai in die Schweiz importiert, aber erst nach dem 1. Juli beim Strassenverkehrsamt vorgeführt wird, fällt es unter die neue Regelung.

Die Garagisten im grenznahen Ausland erledigen zwar fast ausnahmslos den Import mit Zoll, Mehrwert- und Autosteuer. Das Anmelden und Vorführen beim kantonalen Strassenverkehrsamt muss man dennoch oft selber machen (siehe K-Tipp 15/11). Die Wartezeit kann mehrere Wochen dauern. Das ergab eine Umfrage des K-Tipp bei mehreren Strassenverkehrsämtern.

Für die Anmeldung müssen folgende Dokumente vorliegen:

Versicherungsnachweis einer Schweizer Versicherung
Prüfungsbericht Form 13.20A mit Verzollungsnachweis (bei einer Zollstelle erhältlich), Fahrzeugpapiere
EG-Übereinstimmungsbescheinigung (COC) des Verkäufers
Vor dem Vorführen beim Strassenverkehrsamt braucht es:
Prüfungsbericht Form 13.20A mit Verzollungsnachweis
Abgastest mit Bescheinigung
EG-Übereinstimmungsbescheinigung (COC)
Fahrzeugpapiere, Kontrollschilder

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