Rabatte im hohen Norden
Europas Norden gilt als teures Pflaster. Doch wer Skandinavien im Sommer bereist, zahlt in manchem Hotel bloss die Hälfte des Normalpreises.
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K-Tipp 10/2006
17.05.2006
Gery Schwager - gery.schwager@ktipp.ch
Nichts gegen Spanien, Italien, Griechenland und die Türkei - aber wenn es um Sommerferien geht, haben auch Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark einiges zu bieten. Zum Beispiel angenehme Juli-Temperaturen - im Durchschnitt zwischen 20 und 25 Grad (was Spitzenwerte bis zu 30 Grad nicht ausschliesst). Oder Tage, an denen es während 24 Stunden nie richtig dunkel wird.
Einen eher abschreckenden Ruf geniesst der hohe Norden indes, was das Preisniveau betrifft. Das ist den örtli...
Nichts gegen Spanien, Italien, Griechenland und die Türkei - aber wenn es um Sommerferien geht, haben auch Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark einiges zu bieten. Zum Beispiel angenehme Juli-Temperaturen - im Durchschnitt zwischen 20 und 25 Grad (was Spitzenwerte bis zu 30 Grad nicht ausschliesst). Oder Tage, an denen es während 24 Stunden nie richtig dunkel wird.
Einen eher abschreckenden Ruf geniesst der hohe Norden indes, was das Preisniveau betrifft. Das ist den örtlichen Tourismus-Zentralen natürlich nicht entgangen. Umso mehr betonen sie deshalb, dass Reisende während der Sommerzeit, in der Regel von Mitte Juni bis Mitte August, in allen vier Ländern mit markanten Hotelrabatten rechnen dürfen.
Stimmt das? Der K-Tipp hat sich bei zahlreichen 3-, 4- und 5-Sterne-Häusern im hohen Norden per Telefon und Internet erkundigt, wie viel zwei Erwachsene im Doppelzimmer (inkl. Frühstück) pro Nacht im Juli und pro Nacht im September zu bezahlen haben. Resultat: Sommerrabatte sind tatsächlich weit verbreitet.
Besonders oft machen Hoteliers in Norwegen und Schweden mit reduzierten Preisen Jagd auf Sommergäste. Die Rabatte betragen in vielen Fällen über 40, zuweilen gar gegen 60 Prozent (siehe Tabelle). In Finnland und Dänemark sind die Ermässigungen meist etwas geringer und auch seltener - aber noch immer alles andere als eine Seltenheit.
Hauptgrund für die sommerliche Preisoffensive vieler nordischer Hoteliers: Von Mitte Juni bis Mitte August macht der Kongress- und Geschäftsreiseverkehr Pause, wie Dänemarks offizielle Tourismuszentrale «Visit Denmark» festhält. Zahlreiche Einheimische ziehts in dieser Zeit in den Süden. Deshalb versucht man, möglichst viele ausländische Touristen zu ködern.
Punkto Region und Hotel flexibel sein
Allerdings: Nicht überall wirds im Sommer billiger. An Ferienorten, die auch bei Einheimischen beliebt sind, besteht kaum Druck, die Preise zu senken.
In Visby auf Gotland zum Beispiel hat der K-Tipp kein Hotel gefunden, das Rabatte gewährt. Wer profitieren will, sollte also nicht auf eine Destination fixiert sein, sondern sich bei mehreren Hotels in verschiedenen Regionen umsehen.
Mehrere Angebote zu prüfen, lohnt sich übrigens auch bei Flügen in den Norden. Der K-Tipp hat am 8. Mai die Preise diverser Retourverbindungen (hin am 24. 7., zurück am 31. 7.) für zwei Erwachsene abgeklärt. Danach kostete
- Zürich-Helsinki mit Scandinavian Airlines (SAS) Fr. 775.-, mit Swiss Fr. 993.- und mit Finnair Fr. 1149.- (alles Nonstop-Flüge)
- Zürich-Oslo mit SAS via Kopenhagen Fr. 694.- (www.ebookers.ch), mit Swiss nonstop Fr. 934.-
- Basel-Stockholm mit Swiss via Zürich Fr. 805.-, mit Air France via Paris Fr. 1070.-
- Basel-Kopenhagen mit Swiss via Zürich Fr. 570.-, mit Cimber Air nonstop Fr. 762.-
Die Momentaufnahme zeigt: Wer bei Hotel und Flug nicht gleich das erste Angebot bucht, kann auch im hohen Norden Sommerferien zu erschwinglichen Preisen verbringen.