Viele Gartenbesitzer schätzen Grünflächen. Ein normaler Rasen ist ihnen aber wegen des regelmässigen Wässerns und Mähens zu aufwendig. Für solche Fälle ist «Rasen» ohne Gras von Vorteil.
Dabei handelt es sich um grüne Pflanzen, die schnell wachsen und den Boden bedecken. Sie werden nur wenige Zentimeter hoch. Sind sie einmal eingewachsen, ist der Aufwand für die Pflege gering. Viele Rasenersatzpflanzen duften, wenn man darüberläuft. Teilweise haben sie attraktive Blüten.
Allerdings kann man damit nicht jeden Rasen ersetzen: Für Grünflächen, die zum Ballspielen, Sonnenbaden und Grillieren genutzt werden, gibt es nur wenige Alternativen zu Grashalmen.
Eine derart hohe Beanspruchung verträgt allenfalls noch die Teppichverbene «Summer Pearls», die sich durch gute Trittfestigkeit auszeichnet (siehe Tabelle Seite 28). Dieser Bodendecker verliert allerdings im Winter das Laub und präsentiert sich dann bis Mitte Mai als unattraktives braunes Gestrüpp.
Wer schon früh im Garten sattes Grün haben will, fährt mit Rasenkamille besser. Diese Pflanze ist auch einigermassen trittfest. Sie duftet angenehm und ihr zartes Laub sieht im Sommer schön aus. Allerdings erträgt auch Rasenkamille auf die Dauer keine spielenden Kinder.
Ideal für kleine und Randflächen
Rasenersatzpflanzen eignen sich also in erster Linie für Flächen, die grün sein sollen, aber nicht ständig betreten werden. In Katalogen und Gartencentern werden einige dieser Pflanzen dennoch als «trittfest» oder «begehbar» angepriesen. Damit ist in der Regel nur ein gelegentliches Betreten gemeint – vorzugsweise barfuss. Auf häufig begangenen Wegen entstehen aber mit der Zeit sichtbare Spuren. Das lässt sich verhindern, indem man zwischen den Rasenersatzstauden einzelne Trittsteine verlegt.
Die Arbeitsersparnis, die durch den Wegfall des Rasenmähens entsteht, muss man sich allerdings hart erarbeiten: Vor dem Pflanzen der Rasenersatzstauden sollte die Fläche vollständig unkrautfrei sein. Vor allem Wurzelunkräuter wie die Quecke können sonst sämtliche Anstrengungen zunichte machen, eine pflegeleichte Grünfläche zu erreichen.
So geht man beim Anpflanzen am besten vor: Den Boden auflockern – wie für ein Staudenbeet. Dann allenfalls reichlich Sand dazugeben, falls der Boden zu fest ist und man etwa Teppichthymian pflanzen möchte.
Danach setzt man je nach Pflanzenart 10 bis 25 Pflanzen pro Quadratmeter. Das ist wichtig, weil damit der Boden rasch bedeckt wird und das Unkraut oder die Ungräser unterdrückt werden. Bis es soweit ist, muss man mehrmals peinlich genau jäten. Wer diesen Aufwand im ersten Jahr scheut, wird sich nachher jahrelang ärgern.
Die Kosten für die Setzlinge sind mit 40 bis 80 Franken pro Quadratmeter relativ hoch. Dafür spart man später den Aufwand fürs Mähen oder die Anschaffung und den Unterhalt eines Rasenmähers oder Mähroboters. Das Ansähen wäre günstiger, funktioniert aber in der Regel nicht. Erstens dauert es viel zu lange, bis die Polsterstauden bei Direktsaat einen dichten Bewuchs bilden. Und zweitens ist von vielen Pflanzen kein Saatgut erhältlich.
Bei Pflanzen mit starkem Wuchs wie die Teppichverbene kommt man später nicht darum herum, sie in Schach zu halten. Doch es reicht, wenn man ein- bis zweimal im Sommerhalbjahr zur Schere oder einem scharfen Spaten greift und die Pflanzen an den Rändern kürzt. Düngen und Wässern ist in der Regel nicht nötig. Auch Luft zuführen (vertikutieren) und Rasenschnitt abführen entfallen. Und der Platz für den Rasenmäher kann anderweitig genutzt werden.