Bei Haus- und Wohnungsbränden sterben in der Schweiz jährlich etwa 20 Menschen. Das zeigen die Zahlen der Vereinigung Kantonaler Gebäudeversicherungen. In den vergangenen Monaten kam es zu mehreren tödlichen Bränden:
Steffisburg BE, 31. Januar 2019
In einem Mehrfamilienhaus brach in der Nacht Feuer aus. Brandursache war laut der Berner Kantonspolizei ein technischer Defekt an einem Tief-kühler. Ein 12-jähriger Junge starb.
Solothurn, 26. November 2018
Wegen einer Zigarette geriet ein Mehrfamilienhaus in Brand. Vier Erwachsene und drei Kinder überlebten das Unglück nicht.
Oberriet SG, 7. Oktober 2018
In einem Restaurant brach nachts ein Feuer aus. Zwei Menschen kamen ums Leben. Die Ermittlungen ergaben: Es war Brandstiftung.
Diese Beispiele zeigen: Die Opfer werden häufig im Schlaf überrascht. Sie merken nicht, dass sie Rauch einatmen, und ersticken – oder sie bemerken das Feuer zu spät und können nicht mehr fliehen.
Rauchmelder sollen das verhindern. Sobald Rauch entsteht, weckt ein Alarmton die Bewohner. In der Schweiz sind Rauchmelder in Wohnungen nicht obligatorisch. In Gebäuden müssen aber die Brand-schutzvorschriften der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen (VKF) beachtet werden. Die «Anwendung und Weiterentwicklung» dieser Vorschriften habe einen stärkeren Effekt auf die Sicherheit als die Einführung eines Obligatoriums für Rauchmelder, sagt Rolf Meier von der VKF.
Feuerwehr fordert Rauchmelderpflicht
Walter Pfammatter vom Schweizerischen Feuerwehrverband fordert trotzdem eine Rauchmelderpflicht: «So hätten schlafende Bewohner zumindest eine Chance, das Feuer zu bemerken und das Haus rechtzeitig zu verlassen.»
Die zusätzliche Sicherheit kostet wenig. Die deutsche Stiftung Warentest hat im Januar 37 Rauchmelder getestet – drei der vier besten Produkte sind auch in der Schweiz erhältlich. Alle kosten weniger als 50 Franken. Die Stiftung testete nur kabellose Brandmelder, die mit Lithium-Langzeitbatterien funktionieren. Diese sollten bis zu zehn Jahre lang halten. Die Experten raten von meist billigeren Brandmeldern mit austauschbaren Alkalibatterien ab, weil diese häufig ausgewechselt werden müssten.
Gute Rauchmelder, die in der Schweiz erhältlich sind (inkl. Versandkosten):
So einfach sind Montage und Unterhalt
Rauchmelder sollte man vor allem in Schlaf- und Kinderzimmern anbringen sowie im Bereich von Fluchtwegen, die zur Wohnungstür führen. Ein Gerät reicht etwa für einen Raum bis zu einer Grösse von 60 Quadratmetern.
Weitere Rauchmelder sind in Räumen sinnvoll, wo sich Elektrogeräte befinden oder in denen manchmal Kerzen angezündet werden.
In Küche und Bad keine Rauchmelder installieren. Wasserdampf und Staub können ungewollt Alarm auslösen.
Die Geräte immer in waagrechter Position und an der Decke montieren, da Rauch nach oben steigt. Sie sollten nicht am Rand oder in einer Ecke befestigt werden, sondern in der Raummitte, damit der Rauch das Gerät gut erreicht.
Rauchmelder sollten regelmässig – mindestens einmal jährlich – auf ihre Funktionsfähigkeit getestet werden. Alle Modelle haben dafür eine entsprechende Prüftaste.
Rauchmelder gelegentlich absaugen. Staub kann die Funktion beeinträchtigen.
Rauchmelder nach rund zehn Jahren austauschen. Es besteht die Gefahr, dass der Alarmsensor nach dieser Zeit zu stark verschmutzt ist und nicht mehr zuverlässig reagiert.