Vergangenen November stellten die Zürcher Verkehrsbetriebe (ZVV) die Tramlinie 15 «bis auf weiteres» ein. Der in der Zürcher Altstadt wohnhafte Clement Meylan war darüber nicht erfreut. Nach vier Wochen ohne 15er-Tram machte er seinem Ärger auf der Beschwerdeplattform des K-Tipp, Reklamation.ch, Luft: «Die inzwischen einen Monat dauernde Unterbrechung des Betriebs der Tramlinie 15 ist eine Zumutung.»
Mit anderen Linien zum gewünschten Ziel zu kommen, dauere länger, als zu Fuss zu gehen. Er forderte deshalb eine Reduktion des Abo-Preises. Die ZVV antworteten: Die Linie 15 sei wegen Personalmangel eingestellt worden. Eine Preisreduktion des Abos komme nicht infrage, da Reisende das Ziel auf anderem Weg erreichen könnten.
Die Bahngesellschaft BLS fährt in den Kantonen Bern, Luzern, Neuenburg, Solothurn und Wallis. Eine Kundin aus Seftigen BE beschwerte sich im Dezember, dass die Züge auf der Strecke Thun-Belp-Bern im Morgenverkehr massiv überfüllt seien: «Seit zwei Tagen verkehrt nur noch eine Einerkomposition.» Noch am gleichen Tag lieferte die BLS eine Erklärung: Der auf dieser Strecke eingesetzte Fahrzeugtyp werde nach und nach ausgewechselt. Von den bestellten Zügen habe die BLS aber erst rund die Hälfte erhalten.
Der ZVV und die BLS reagieren bei Beschwerden auf Reklamation.ch in der Regel rasch. Anders die SBB: Früher verwiesen sie noch an den eigenen Kundendienst, inzwischen beantworten sie Kritik auf der Plattform nicht mehr.
So funktioniert Reklamation.ch
Konsumenten deponieren eine Beschwerde, die betroffene Firma kann darauf individuell reagieren – und der Kunde bewertet dann den Service.