Pneuexperte Stefan Lehmann vom TCS sagt es so: «Die Reifen­etikette bietet wichtige erste Anhaltspunkte für die Reifenwahl.» Mehr aber wirklich nicht, müsste man anfügen.

  • Beispiel Marangoni 4 Winter E+: Fürs Verhalten bei Nässe trägt er auf der Reifenetikette ein C. Die Skala reicht von A bis G. 

C ist also nicht über­ragend, aber auch nicht schlecht. Könnte man ­meinen. Doch der TCS schreibt in seinem aktuellen Testbericht: «Sehr schwach auf nasser Fahrbahn.»

  • Beispiel Sailun Ice Blazer WSL-2: Auch er trägt ein C auf der Reifenetikette. Und zu diesem Pneu hält der TCS ebenfalls fest: «Sehr schwach auf nasser Fahrbahn.»

Doch warum weichen die Beurteilungen derart voneinander ab? Für die Reifenetikette wird punkto Verhalten bei Nässe nur gerade ein einziger Test gemacht: eine Bremsung von 80 auf 20 Stundenkilo­meter auf einer geraden Strecke. Der TCS hin­gegen führt al­lein fürs Verhalten bei Nässe sechs Tests durch.

Wenig vertrauener­weckend ist die Reifen­etikette auch aus zwei ­weiteren Gründen: Die ­An­gaben stammen nicht von unabhängigen Prüfern, sondern von den Her­stellern selbst. Und: Auf­geführt sind neben dem ­erwähnten Verhalten bei Nässe nur gerade der Rollwiderstand und die Lärmentwicklung. 

Gerade bei Winterreifen wären jedoch Informa­tionen zum Verhalten auf Schnee und Eis ebenso wichtig – alles Kriterien, die der TCS bei seinen Tests berücksichtigt.

Details zum TCS-Winter­reifentest: K-Tipp 17/2013 und www.tcs.ch/Test & Sicherheit/Reifentests