Reine Silberlinge
Wer mit CDs und DVDs nicht sorgfältig umgeht, riskiert einen späteren Datenverlust.
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K-Tipp 15/2004
22.09.2004
Kurt Haupt - Redaktion@ktipp.ch
Wenn der Computer beim Einlegen der Spiele-CD über einen «fehlenden Datenträger» mault oder der DVD-Player am TV stur «No disc» meldet, statt den Film zu starten, ist Putzarbeit angesagt.
CD und DVD sind empfindliche Medien: Datenspuren werden durch Fingerabdrücke oder Kratzer unleserlich. Meist hilft das Reinigen mit einem weichen Tuch. Dabei sollte vom Zentrum nach aussen - nicht kreisförmig - poliert werden. Schwieriger wirds bei Kratzern: Da braucht es oft spezielle Po...
Wenn der Computer beim Einlegen der Spiele-CD über einen «fehlenden Datenträger» mault oder der DVD-Player am TV stur «No disc» meldet, statt den Film zu starten, ist Putzarbeit angesagt.
CD und DVD sind empfindliche Medien: Datenspuren werden durch Fingerabdrücke oder Kratzer unleserlich. Meist hilft das Reinigen mit einem weichen Tuch. Dabei sollte vom Zentrum nach aussen - nicht kreisförmig - poliert werden. Schwieriger wirds bei Kratzern: Da braucht es oft spezielle Poliermaschinen (Fachhandel).
Für Computerdaten gilt: Spezielle Programme können die Daten beschädigter Speicherscheiben retten. Die Programme kopieren alle Dateien von der kaputten CD auf die Festplatte. Unleserliches wird dabei durch Nullen ersetzt und mit etwas Glück verliert man nur wenige Daten.
Mehr Schaden als Nutzen gibts, wenn man die Optik von CD- und DVD-Laufwerken direkt zu reinigen versucht. Spezielle Reinigungs-CDs mit aufgeklebten Bürstchen helfen da auch nur beschränkt.
Beim PC wirkt aber der Austausch des CD-Laufwerkes oft Wunder - häufen sich Lesefehler kann für 150 bis 300 Franken ein neuer DVD-Brenner in den Rechner eingesetzt werden, der auch als CD-Brenner und -Leser arbeitet.
Keinesfalls mit Filzstift oder Kuli beschriften
Für alle optischen Medien gilt: Richtige Behandlung (keine Fingerabdrücke, kein Staub) und Lagerung (in stabilen Hüllen, senkrecht, dunkel) erhöhen die Lebensdauer.
Werden wichtige Daten auf CD oder DVD gesichert, ist «Lesen nach dem Schreiben» nötig. Dabei wird das Brennprogramm angewiesen, alle Daten auf dem Silberling mit den Originaldaten auf der Festplatte zu vergleichen. Programme wie Nero (Gratis-Demo-Version unter www.ahead.de) erledigen das automatisch.
Am meisten gesündigt wird beim Beschriften der selbst gebrannten Scheiben. Kugelschreiber und lösungsmittelhaltige Filzstifte sind tabu: Gut sind spezielle CD-Marker. Und: Schlechte Noten gabs in Langzeittests selbst für CD-Kleber, sie griffen zum Teil die Datenschicht an.
25 Stunden Video auf einer Scheibe
Auf CD lassen sich heute rund 700 Megabyte und auf DVD 4700 Megabyte Daten sichern. Noch mehr Kapazität bringen Dual-Layer DVD: Hier werden zwei hintereinander liegende Schichten verwendet. Das bedingt aber spezielle Brenner und teure Medien. Die Zukunft liegt bei Blue-Ray, HD-DVD und «Advanced optical disc» (AOD). Die neuen Standards schreiben bis 54 000 Megabyte (54 Gigabyte) zweischichtig auf ein Medium. Das entspricht über 25 Stunden Video in TV-Qualität.
Die neuen Scheiben haben herkömmliche DVD-Abmessungen. Erste Blue-Ray-Geräte für Videoaufzeichnungen kosten allerdings rund 5000 Franken.