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Hans Tschopp aus Bern ist verärgert: Im vergangenen Dezember wollte er einen gebrauchten Mofa-Vergaser verkaufen und bot ihn auf der Auktionsplattform Ricardo.ch an. Zu seinem Ärger erhielt ein Bieter den Zuschlag, mit dem er nichts mehr zu tun haben wollte. Bei einer früheren Transaktion hatte es mit ihm Probleme gegeben. Tschopp setzte den Käufer darum auf seine persönliche schwarze Liste. So konnte dieser bei Auktionen von Tschopp nicht mehr mitbieten.
Im Sommer 2018 schaffte Ricardo diese schwarze Liste klammheimlich ab. Seither reissen die Beschwerden erboster Ricardo-Teilnehmer nicht mehr ab. Vor allem private Gelegenheitsverkäufer wie Hans Tschopp pochen auf ihr Recht, selber zu entscheiden, mit wem sie geschäften wollen und mit wem nicht.
Ricardo begründet die Streichung mit einer «Vereinfachung des Angebots». Die schwarze Liste sei «nicht mehr zeitgemäss» und zu oft als Drohmittel missbraucht worden.
Hans Tschopp wartete prompt vergeblich auf die Bezahlung seines Vergasers. Auf seine Reklamation hin erstattete ihm Ricardo zwar die Gebühr für den Verkauf zurück. Aber Tschopp muss jetzt seinen Vergaser erneut als Angebot auf der Auktionsplattform veröffentlichen – und er geht das Risiko ein, dass der unzuverlässige Käufer erneut mitbietet.
So funktioniert Reklamation.ch
Konsumenten deponieren eine Beschwerde, die betroffene Firma kann darauf individuell reagieren – und der Kunde bewertet dann den Service.
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