Rettungsleine fürs Handy

Smartphones kann man heute per Fernsteuerung orten und sperren. Der K-Tipp zeigt, wie man bei den einzelnen Marken vorgeht.

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K-Tipp 03/2012

04.02.2012

Letzte Aktualisierung:
08.02.2012

Kurt Haupt

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Gerät das Handy in falsche Hände, kann der Dieb auf fremde Kosten telefonieren, surfen und teure SMS-Dienste nutzen. Darum in diesem Fall sofort die SIM-Karte im Handy und damit seine Telefonnummer durch den Kundendienst der Telecomfirma sperren lassen. Swisscom: 0800 55 64 64, Sunrise: 0844 505 505, Orange: 0800 700 700.

Sofort Passwörter ändern

Auf den Smartphones werden Zugangspasswörter zu wichtigen Internetseiten (Wertschriftenhandel, E-Banking, Firmendaten usw.) abgespeichert, damit sie nicht jedesmal eingetippt werden müssen. Gauner können diese Infos missbrauchen.

Auch das Passwort für den Empfang und das Versenden von E-Mails ist direkt im Gerät gespeichert. Der Dieb kann also nicht nur alle E-Mails des Bestohlenen lesen, sondern sogar in dessen Namen Mitteilungen verschicken.

Darum gilt: Nach einem Handydiebstahl muss man sofort alle Passwörter von E-Mail-Konten und Internetdiensten ändern.

Handy orten und sperren lassen

iPhones und Android-Handys lassen sich via Internet oder SMS orten. Mittels Fernsteuerbefehlen kann man das Gerät dann sperren und eine Meldung an den Finder auf das Display schicken (siehe unten). Taucht das Handy nicht auf, kann man via Fernsteuerung sogar alle Daten und Bilder auf dem Handy löschen.

Will man die Fernsteuerbefehle im Ernstfall nutzen, muss man sie vor dem Verlust aktivieren. Bei einigen Telefonen braucht es dafür eine spezielle Software.

So ortet man ein iPhone

iPhone-Besitzer müssen sich beim Apple-Dienst iCloud (www.icloud.com) registrieren. Dann muss man auf dem iPhone unter % Einstellungen % iCloud «iPhone suchen» einschalten. Ob die Ortung funktioniert, kann man sofort ausprobieren. Dazu meldet man sich im Computerbrowser bei iCloud an und klickt auf den Knopf «Mein iPhone suchen». Der Dienst versucht nun per Internet den GPS-Satellitenempfänger im iPhone zu aktivieren. Dieser stellt die Position des Handys fest und übermittelt sie per Internet an Apple. Gelingt die Lokalisierung, wird auf dem Computer der Standort in Google Maps mit genauer Adresse angezeigt. Klickt man am Computer auf das blaue i-Symbol der Fundstelle, kann man das gesuchte iPhone klingeln lassen, eine Meldung auf dem Display anzeigen oder seine Daten komplett löschen.

So ortet man ein Android-Handy

Handys mit dem Betriebssystem Android lassen sich mit ähnlichen Funktionen aus der Ferne finden oder steuern. Die dafür benötigten und meist kostenlosen Apps finden sich unter der Bezeichnung «Android Lost» im Programmladen von Android (www.market.android.com). Bei vielen Android-Lösungen kann man Telefone auch via SMS sperren und löschen lassen. Die Fernsteuerung ist so von einer Internetverbindung unabhängig.

Bekannte Smartphone-Hersteller wie HTC und Samsung bieten spezielle Lokalisierungs- und Fernwartungsdienste an und haben die nötige Software bereits auf ihren Geräten installiert.

Besitzer von Nokia-Smartphones finden Infos unter europe.nokia.com/find-products/nokia-for-business/device-management.

Teure Nummern sperren lassen

So lässt sich der Schaden bei einem Handyverlust im Voraus minimieren: Über den Kundendienst der Telecomfirma Anrufe auf die teuren 090x-Nummern oder Anrufe ins Ausland sperren. Gut zu wissen: Handybesitzer, die den Verlust oder Diebstahl korrekt melden, müssen nicht für den Schaden aufkommen.

Zudem sollte man die eindeutige Seriennummer (IMEI) seines Telefons notieren. Die Nummer wird vor jedem Gespräch übermittelt. Sperrt sie eine Firma, ist das Telefon in deren Netz unbrauchbar. Die IMEI-Nummer steht bei den meisten Telefonen unter dem Akku oder erscheint nach dem Eintippen der Kombination *#06#, gefolgt von der Anruftaste, auf dem Bildschirm der meisten Telefonmodelle.

Und damit keine persönlichen Daten und Erinnerungen verschwinden: Fotos, Termine und Adressen vom Handy regelmässig auf dem Computer oder bei einem Internetdienst sichern.

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