Säule 3a: Bank oder Versicherung? - Hier gibts die beste Ernte
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Haus & Garten 3/2002
01.06.2002
Steuern sparen und langfristig Geld zu einem Vorzugszins anlegen: Diese Vorteile bietet die 3. Säule. An einige Regeln sollte man sich dabei aber halten.
Ziehen Sie es vor, dass Ihr Sparbatzen zu 100 Prozent in den Spartopf fliesst? Oder möchten Sie lieber, dass ein Versicherungsvertreter einen Teil Ihrer Investition für sich kassiert?
Diese Alternativen haben Sparerinnen und Sparer, die Geld in der 3. Säule investieren möchten. Denn dafür gibt es zwei Möglic...
Steuern sparen und langfristig Geld zu einem Vorzugszins anlegen: Diese Vorteile bietet die 3. Säule. An einige Regeln sollte man sich dabei aber halten.
Ziehen Sie es vor, dass Ihr Sparbatzen zu 100 Prozent in den Spartopf fliesst? Oder möchten Sie lieber, dass ein Versicherungsvertreter einen Teil Ihrer Investition für sich kassiert?
Diese Alternativen haben Sparerinnen und Sparer, die Geld in der 3. Säule investieren möchten. Denn dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
- Sie können Ihre 3. Säule bei der Bank aufbauen. So bleiben Sie flexibel und können auch mal ein Jahr aussetzen. Zudem gehen hier ihre Einzahlungen zur Gänze aufs Konto.
- Sie können das Geld einer Versicherungsgesellschaft anvertrauen, wenn Sie gleichzeitig einen Versicherungsschutz brauchen. Eine solche Sparversicherung ist nicht zu empfehlen, weil sie mit einer Zahlungsverpflichtung verbunden ist: Wer aussetzt, verliert Geld. Zudem ist diese Variante teuer. Die Verkäufer verdienen hier mit.
Zwar hat die Versicherungslösung einen Vorteil, der nicht von der Hand zu weisen ist - die Prämienbefreiung bei Erwerbsunfähigkeit. Das heisst: Sollte der Sparer invalid werden und nichts mehr verdienen können, wird die Prämie von der Versicherung bezahlt.
Dem stehen aber gravierende Nachteile der Sparversicherung gegenüber:
- Wer mit der Versicherung spart, muss sich langjährig verpflichten. Steigt man frühzeitig aus, geht viel Geld verloren; kündigt man beispielsweise nach zwei Jahren, gibt es in vielen Fällen keinen einzigen Rappen zurück.
- Versicherungsgesellschaften sind als Vermögensverwalter wegen der hohen Kosten viel zu teuer.
- Die Versicherungslösung ist für Vermittler sehr attraktiv, weil hier dem Verkäufer hohe Verkaufsprovisionen winken. Für Kundinnen und Kunden ist also die Gefahr gross, dass sie den Beteuerungen der Verkäufer glauben - und reinfallen. Gerade junge Leute sollten keine langfristigen Zahlungsverpflichtungen eingehen.
- Besonders häufig wurden in letzter Zeit Fondspolicen verkauft - eine Variante der Sparversicherung, bei der das Geld nicht konventionell verzinst, sondern an den Börsen angelegt wird. Was die Verkäufer aber oft verschweigen: Solche Börsenlösungen gibt es auch bei der Bank.
- Wichtig bei der 3. Säule ist der Steuerspareffekt: Wer einzahlen darf, kann diese Einzahlungen in der Steuererklärung vom Einkommen abziehen und so die Steuerrechnung reduzieren. Dieser Effekt spielt aber auch dann, wenn man bei der Bank spart.
Ein wichtiger Aspekt bei der 3. Säule ist die Risikoversicherung. Es kann durchaus sein, dass Sie beispielsweise einen Todesfallschutz brauchen, um die Angehörigen finanziell abzusichern, oder eine Erwerbsunfähigkeitsrente, die dann zahlt, wenn man nach Krankheit invalid wird.
Doch solche Versicherungen schliesst man mit Vorteil separat bei einer Versicherungsgesellschaft ab. Diesen Risikoschutz mit einem Sparprozess zu verbinden ist die schlechtere Lösung.
Fazit: Sparen mit der 3. Säule ist eines der sinnvollsten Investments. Empfehlenswert ist aber getrenntes Vorgehen: Sparen bei der Bank, sich versichern bei der Versicherung.
Wer seine 3. Säule bei der Bank äufnet, muss Folgendes wissen:
- Es lohnt sich, den maximal möglichen Betrag jeweils gleich Anfang Jahr einzuzahlen. So nutzen Sie den Vorzugszins (im Durchschnitt 1 bis 1,5 Prozent über dem Sparkontozins) optimal.
- Die Banken offerieren auch das so genannte Wertschriftensparen, bei dem das Geld an die Börsen geht. Erkundigen Sie sich (siehe K-Tipp 20/01).
Ernst Meierhofer
Säule 3a: In Ausnahmefällen darf der Sparer sein Vermögen vorzeitig beziehen
Die Einzahlungen in die 3. Säule (Säule 3a) sind limitiert. Erwerbstätige mit Pensionskasse dürfen derzeit pro Jahr 5933 Franken einzahlen. Selbständigerwerbende ohne Pensionskasse können 20 Prozent ihres Erwerbseinkommens überweisen, aber maximal 29 664 Franken. Teilzeitler ohne Pensionskasse dürfen maximal 20 Prozent ihres Erwerbseinkommens einzahlen. Bei doppelt verdienenden Ehepaaren dürfen beide einzahlen.
Die Gelder der Säule 3a sind gebunden, also bis fünf Jahre vor Erreichen des AHV-Alters blockiert. In folgenden Fällen ist ein Vorbezug möglich: endgültiger Wegzug aus der Schweiz, Aufnahme einer Tätigkeit als Selbständigerwerbender, Einkauf in die Pensionskasse, Invalidität - sowie: alle fünf Jahre Kauf von selbst bewohntem Wohneigentum, wertvermehrende Investition oder Amortisation von Hypotheken.