Samtig muss sie sein, die Schoggi
Bei den Dunklen sind die günstigen beliebt, bei den Milchschokoladen eher die teuren: Das ergab eine landesweite Schoggi-Degustation.
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K-Tipp 19/2007
12.11.2007
Bennie Koprio
Kassensturz tourte mit dem Schoggi-Mobil durch neun Städte der Deutschschweiz und liess 1300 Test-Esserinnen und -Esser die meistverkauften Schokoladen bewerten: zehn Milchschokoladen und sechs dunkle (Kakao-Anteil zwischen 70 und 74 Prozent). Damit die Konsumenten unvoreingenommen urteilen konnten, hatte eine spezialisierte Firma zuvor die Tafeln in Plättchen umgeschmolzen und neu verpackt.
Fazit: Nicht die Süsse machts, dass Konsumenten eine Schokolade mögen ...
Kassensturz tourte mit dem Schoggi-Mobil durch neun Städte der Deutschschweiz und liess 1300 Test-Esserinnen und -Esser die meistverkauften Schokoladen bewerten: zehn Milchschokoladen und sechs dunkle (Kakao-Anteil zwischen 70 und 74 Prozent). Damit die Konsumenten unvoreingenommen urteilen konnten, hatte eine spezialisierte Firma zuvor die Tafeln in Plättchen umgeschmolzen und neu verpackt.
Fazit: Nicht die Süsse machts, dass Konsumenten eine Schokolade mögen – weder bei Milch- noch bei schwarzer Schoggi. «Das hat mich vor allem bei der Milchschokolade überrascht», so Robert Lobmaier von der Firma Sensoplus, welche die Degustation durchgeführt hat.
Entscheidend ist vielmehr, welches Gefühl die Schoggi im Mund hinterlässt: Je sandiger der Eindruck, desto weniger beliebt ist ein Produkt. Und je samtiger, desto beliebter. Das zeigte die Massen-Degu vor allem bei den Milchschokoladen, in etwas geringerem Mass auch bei den Produkten mit hohem Kakao-Anteil.
Am besten schnitt bei den Milchschokoladen Cailler ab – eingekauft bei Manor für Fr. 1.80 die Tafel: Sie erhielt die Bewertung «sehr beliebt». Ihre Vorzüge: «Samtig, mit Milch- und Caramel-Aroma», fasst Lobmaier zusammen.
Schoggi mit sandigem Eindruck fielen durch
Wenig beliebt waren hingegen Denners Schweizer Milchschokolade (Preis: Fr. –.45 pro Tafel) sowie die deutsche Milka, eingekauft bei Manor zum Preis von Fr. 1.40. Hauptkritik: Beide Produkte hinterliessen ein sandiges Gefühl im Mund. Denner schreibt: «Eine Schokolade zu 45 Rappen pro 100 Gramm ist mit einer teuren Schokolade von Fr. 1.60 nicht zu vergleichen. Trotzdem ist unsere Milchschokolade die weitaus meistverkaufte bei Denner.»
Junge stehen auf Milchschokolade
Bei den dunklen Schokoladen «sehr beliebt» war die Migros-Eigenmarke Noir 72 % für Fr. 1.40. Laut Lobmaier verschaffte ihr die Ausgewogenheit zwischen Bitterkeit, Süsse, Röstaroma und Samtigkeit den ersten Platz. Die Bewertung «wenig beliebt» erhielten dagegen Lindt Excellence (Fr. 2.40) und Cailler Cacao Extrême 74 (Fr. 2.20), beide zu haben bei Coop. Ihnen wurde vor allem die Bitterkeit zum Verhängnis. Lindt sagt dazu, man habe «die Excellence 70 % bewusst für Liebhaber von intensiven dunklen Schokoladen kreiert». Und Nestlé verweist bei Cailler auf den hohen Kakao-Anteil von 74 Prozent, «was Auswirkungen auf den Geschmack hat».
Vor der Degustation konnten die Konsumentinnen und Konsumenten angeben, ob sie Milchschoggi oder solche mit viel Kakao bevorzugen: 41 Prozent entschieden sich für dunkle, 59 Prozent für Milchschokolade. Frauen wählten etwas öfter dunkle Schoggi (44 Prozent) als Männer (39 Prozent).
Und: Je jünger die Esser, desto lieber haben sie Milchschokolade – bei den 17- bis 30-Jährigen bevorzugten knapp 70 Prozent die hellere Schoggi. Erst bei den 51- bis 64-Jährigen kippt die Präferenz mit einem Anteil von knapp 60 Prozent zugunsten der dunklen Schokolade.