Im Dezember 2004 erhöhten die SBB letztmals die Tarife für gewöhnliche Billette. Kommenden Dezember soll es wieder so weit sein. «Wir liegen mit einer Erhöhung um 3,1 Prozent unter der Teuerung, die seit der letzten Anpassung angefallen ist», verkündete der neue SBB-Chef, Andreas Meyer, in einem Zeitungs-Interview.

Doch damit liegt er falsch. Vom Dezember 2004 bis jetzt (März 2007) betrug die allgemeine Teuerung in der Schweiz nämlich nur gerade 1,2 Prozent. Das bestätigt das Bundesamt für Statistik (BfS).

Wenn sich die Prognostiker nicht komplett vertun, wird die Teuerung für den gesamten Zeitraum von Dezember 2004 bis Dezember 2007 1,5 bis 1,8 Prozent (BfS), 2,3 Prozent (Zürcher Konjunkturforschungsstelle) oder 2,7 Prozent (Basler Konjunkturforschungsstelle) betragen. Aber nicht 3,4 Prozent, von denen die SBB ausgehen.

Schon der letzte Aufschlag der SBB im Jahr 2004 war deutlich höher ausgefallen als die Teuerung. Kleinlaut schreiben deshalb die SBB dem K-Tipp: «Die Notwendigkeit der Preiserhöhung stützt sich nicht primär auf die Teuerung, sondern auf den Ausbau der Angebotsleistungen der SBB.» Gemeint ist unter anderem die Neat. Aber diese finanzieren ja bereits die Steuerzahler.

(mdb)