Notburg Rottach aus Nyon VD wollte frühmorgens den ersten Zug nach Genf nehmen und von dort aus mit dem TGV nach Paris fahren. «Auf der Tafel im Bahnhof sah ich, dass der Zug nach Genf zehn Minuten Verspätung hatte», erzählt Rottach. Weil sie fürchtete, den TGV zu verpassen, fuhr sie mit dem Taxi nach Genf und erwischte ihren Zug.

Wieder daheim, fragte sie die SBB, ob man ihr die Taxikosten von über 100 Franken erstatte. Und tatsächlich: «Die ganzen Spesen wurden ohne weitere Diskussion überwiesen», freut sie sich.
Dazu wären die SBB nicht verpflichtet gewesen. Eine Entschädigung hat man nur zugut, wenn die Bahn den Fahrplan nicht einhält und man den letzten Anschluss verpasst. Notburg Rottach aber hätte eine spätere Verbindung nach Paris nehmen können.

Aber auch andere Bahnkunden können auf die Kulanz der SBB hoffen: Diese zahlen bei verpassten internationalen Anschlüssen in der Regel 70 Franken. Voraussetzung: Die Bahn hat die Verspätung verschuldet und der Fahrgast hat einen ausreichend frühen Zug gewählt.

(ohm)