Inhalt
20.11.2019
Das Bedürfnis der Bahnkunden ist klar: Sie wollen pünktlich und sicher von A nach B kommen. Keinen Dienst erweisen die SBB den Passagieren hingegen mit teuren Imagekampagnen und Werbeaktionen. Allein im letzten Jahr gab der Staatsbetrieb fast 70 Millionen Franken für PR aus.
Und die SBB-Eigenwerbung nimmt immer skurrilere Züge an: Im Frühling stellten die SBB einen Coiffeur-Wagen auf die Schienen, und man erhielt gratis eine 80er-Jahre- Frisur. Anderntags sollten Bahnkunden ihr Schuhwerk fotografieren und die Bilder auf Facebook stellen. Der jüngste Coup: SBB-Personal verteilt Deos in Zügen. Begleitet von einem Hauch Selbstkritik: «Ja, wir bringen Euch manchmal ganz schön ins Schwitzen.»
Tatsächlich: So manches, was die SBB ihren Kunden bieten, ist wenig erfrischend. Entsprechend wird die Deo-Aktion auf Facebook kommentiert: «Die SBB sind schlecht organisiert und informieren ihre Passagiere zu knapp. Dafür kriegt man ein Deo, toll!» Schweisstreibend findet eine andere Kundin die «ewigen Verspätungen» wegen «Stellwerkstörungen».
Solche Reaktionen machen deutlich: Punkten könnten die SBB in erster Linie mit besserem Service und mehr Zuverlässigkeit.
Die SBB bestreiten denn auch nicht, dass das Gratis-Deo nicht bei allen Passagieren gut angekommen ist. Etwa 10 Prozent der Reisenden hätte es nicht gewollt, sagt Sprecher Christian Ginsig. Er verspricht: «Solche Aktionen bleiben die absolute Ausnahme.»
Kommentare zu diesem Artikel
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar hinzuzufügen
Sind Sie bereits Abonnent, dann melden Sie sich bitte an.
Nichtabonnenten können sich kostenlos registrieren.
Besten Dank für Ihre Registration
Sie erhalten eine E-Mail mit einem Link zur Bestätigung Ihrer Registration.
Keine Kommentare vorhanden