Cava ist eine Alternative zu Prosecco und Champagner. Er wird wie Champagner mit der traditionellen Gärungsmethode in den Flaschen hergestellt. Anders Prosecco: Er gärt und reift in Drucktanks.
Die Qualität eines Schaumweins hängt vor allem von der Qualität der Weine und der Gärungszeit ab. Spanischer Cava muss mindestens neun Monate in der Flasche gären, beim Champagner sind es 15 Monate. Cava besteht vor allem aus den weissen einheimischen Rebsorten Macabeo, Parellada und Xarel-Lo. Beim Champagner sind es die roten Sorten Pinot Noir und Pinot Meunier sowie der weisse Chardonnay.
Die fünfköpfige K-Tipp- Fachjury degustierte wie immer blind: Im Testfeld dabei waren sechs eher trockene und sechs eher süssliche Cava für Fr. 5.50 bis Fr. 19.–.
Ein Globus- und ein Coop-Wein sind gut
Ergebnis: Bei den süsslichen Demi-Sec-Varianten sind die geschmacklichen Unterschiede klein: Der Klassiker «Carta Nevada» von Freixenet für Fr. 9.65 konnte sich nur knapp vor dem Lidl-Cava (Fr. 5.95) platzieren. Beide erreichten ein «genügend». Bei den trockeneren Varianten schnitten immerhin zwei Flaschen unter 15 Franken gut ab: der «Sumarroca Reserva» von Globus sowie der «Codorniu Seleccion Raventos» (siehe Tabelle im PDF).
Drei Weine waren ungenügend: Beim Degustieren zeigten sich ältliche, muffige Aromen. Grund dafür könnten fehlerhafte Grundweine sein – oder aber eine zu lange, falsche Lagerung.
Bei den meisten Cavas der Grossverteiler handelt es sich um jahrgangslose Varianten, sprich, die Hersteller mischen Grundweine verschiedener Jahrgänge zusammen. So erzielen sie jedes Jahr etwa den gleichen Grundgeschmack.
Globus zeigt sich erstaunt über das Ergebnis. Der als ungenügend bewertete Demi-sec-Cava werde schon seit zwanzig Jahren verkauft und habe noch nie zu Beanstandungen geführt. Manor teilt das Urteil der Jury über den flachen Abgang und die fehlende Frucht des «Juvé & Camps» nicht. Coop ist über das ungenügende Ergebnis des «Codorniu Clasico» demisec überrascht. Bei der Kundschaft sei dieser Wein beliebt.
Die Fachjury
Die Jury hat die Weine blind degustiert und anhand der 20-Punkte-Skala benotet. Für den K-Tipp degustierten:
Hans Georg Babits: Weinakademiker, Académie du vin
Ursula Geiger: Önologin, Weinjournalistin
Rudolf Trefzer: Experte für Ess- und Trinkkultur bei Radio SRF 1
Andrin C. Willi: Chefredaktor «Marmite»
Eva Zwahlen: Weinjournalistin