Was bedeutet dieses seltsame Gebilde?
Meine Frau hat im Garten einen seltsamen und vom Aussehen her höchst exotischen Fund gemacht (Bild 1, rechts oben im pdf-Artikel). Ein Stück davon ist auf der Rückseite gelb (Bild 2 im pdf-Artikel). Wir wissen absolut nicht, was das sein könnte. Ist das Gebilde giftig, und was machen wir damit? Vor ein paar Wochen habe ich schon einmal so ein Ding gefunden, aber etwas kleiner. Ich habe es in einem Plastiksack entsorgt. Können Sie uns aufklären?
Rainer Hauser, Thalwil ZH
Kurt Meister: Das ist ein Schleimpilz. Er ernährt sich von totem organischem Material und verschwindet nach einer Weile wieder. Schleimpilze gibt es in etwa 1000 verschiedenen Arten. Die Forscher sind sich nicht einig, ob man die Gebilde den Tieren, Pilzen oder Pflanzen zuordnen soll. Giftig sind sie jedoch nicht. In einigen weit entfernten Ländern schätzen die Menschen gewisse Schleimpilz-Arten als Spezialität, etwa im mexikanischen Veracruz: Die Pilzarten Fuligo septica und Enteridium lycoperdon heissen dort Caca de luna und gelten grilliert als Delikatesse. Die Medizin nutzt Schleimpilze als Modellorganismen, beispielsweise beim Erforschen der Legionärskrankheit.
Dünge ich richtig – und wie überwintern Gerbera?
Ich habe in Eternitkisten Hängegeranien, gemischt mit Surfinia. Die Blumen hab ich in neue Erde gepflanzt und die ersten vier Wochen keinen Dünger gegeben, wie es die Anleitung verlangt. Es blühte wunderschön! Ab der fünften Woche gab ich dann einmal pro Woche Dünger, etwas später bis zu dreimal wöchentlich. Es gäbe keine gelben Blätter bei den Surfinia, wenn sie mehr Dünger bekämen, sagte man mir.
Doch Ende August bekamen die Pflanzen viele gelbe Blätter, vor allem jene mit hellen Blüten. Manche hatten dann auch braune Stiele. Die Blumenkisten sind auf der Ost- und Südseite platziert, rundherum hats Wiese. Was muss ich künftig tun? Brauchen Surfinia überhaupt Dünger und falls ja, wie viel pro Woche? Ausserdem: Mögen Geranien Bier, und wie überwintere ich Gerbera am besten? Muss ich sie zurückschneiden und giessen?
Brigitte Albert, Linthal GL
Meister: Düngen ist wichtig für die Pflanze, denn der Dünger bedeutet für sie Nahrung. Sobald alle Nährstoffe im Balkonkistchen aufgebraucht sind, wächst die Pflanze nicht mehr. Die Ursache der gelben Blätter bei den Surfinia war Eisenmangel. Dieser kann verschiedene Ursachen haben: Zu viel Nässe im Kistchen bewirkt, dass die Pflanze das Eisen nicht mehr aufnehmen kann. Wichtig ist auch die Qualität des Substrates. Reine Torfsubstrate haben keine Pufferqualitäten: Dieser Begriff bedeutet, dass das Substrat Wasser und Nährstoffe gut speichert und verzögert an die Pflanze abgibt. Ein gutes Substrat enthält bis zu 20 Prozent Ton, um Wasser und Nährstoffe zu speichern.
Zu viel Dünger im Substrat hat zur Folge, dass die Wurzeln absterben. Deshalb sollte man nur so viel düngen, wie auf der Packung angegeben ist. Für mehrere Düngergaben pro Woche muss man die Konzentration entsprechend reduzieren. Vermutlich sind die Surfinia-Blätter aus einem dieser Gründe gelb geworden. Achten Sie nächstes Jahr auf diese Punkte. Bier tut den Geranien gut.
Es enthält aufgelöste Zuckerverbindungen, die als Ernährung dienen. Es ist jedoch viel billiger, diese Nährstoffe mit Pflanzendünger zuzuführen. Gerbera sind Zimmerpflanzen: Am besten überwintern Sie sie im Wintergarten oder in einem hellen Treppenhaus – nur mässig feucht halten. Es sollte nicht allzu warm sein, 10 bis 15 Grad reichen. Bei wenig Licht und hohen Temperaturen bekommen Gerbera gerne weisse Fliegen. Ein Rückschnitt ist nicht nötig, da die Gewächse rosettenförmige Blattanordnungen haben.
Muss ich die Rosen zweimal schneiden?
Ich musste vor mehreren Wochen meine Rosen völlig hinunterschneiden, weil das Haus für eine Sanierung eingerüstet wurde. Beim sonnigen Herbstwetter «schossen» die Rosen wie verrückt. Soll ich sie jetzt einfach so lassen und erst im März nochmals zurücknehmen, oder soll/muss ich die «Schösse» vor Winterbeginn nochmals zurückschneiden? Meine Rosen sind jedes Jahr wunderbar und ich könnte mir jetzt einen Fehler nicht verzeihen.
Anneliese Zogg, Uetikon am See ZH
Meister: Sie müssen die Rosen wie jedes Jahr behandeln. Am besten nur wenig zurückschneiden, damit man den Winterschutz gut anbringen kann. Der richtige Rückschnitt erfolgt zwischen Ende Februar und Ende März: Dann kürzen Sie die Rosen auf 3 bis 4 Augen, schwache Triebe entfernen Sie ganz. Mit diesen Massnahmen haben Sie nächstes Jahr wieder wunderschöne Rosen. Detaillierte Pflegeanleitungen finden Sie unter www.pflanzanleitung.ch > Rosen.
Weshalb verlor unser Feigenbaum die Früchte?
Unser Feigenbaum wächst zwar prächtig, aber vergangenen Juni wurden die Feigen stellenweise braun und fielen ab. Was können wir tun, um diesen Prozess im kommenden Jahr zu stoppen?
Martin Rieder, Oberhofen am Thunersee BE
Meister: Der Feigenbaum ist nur bedingt winterhart. Er liebt volle Sonne, warme und vor Wind geschützte Standorte. Kalte Winde wie die Bise mag er gar nicht. Ein Feigenbaum braucht leicht sauren, lehmhaltigen, nährstoffreichen, aber wasserdurchlässigen Boden. Kalk mag er auch nicht. Deshalb dürfen Sie den Baum nur mit kalkfreiem Wasser giessen, etwa mit Regenwasser.
Von Austriebsbeginn bis Mitte August sollten Sie den Feigenbaum kalkfrei düngen. Dafür eignet sich auch ein Langzeitdünger. Trockenheit und Staunässe vertragen Feigenbäume ebenso wenig wie Kalk. Dass die Früchte abfallen, kann mehrere Gründe haben: Möglicherweise liegt es an der Pflege. Doch auch zu viel Kalk im Boden, Staunässe oder grosse Temperaturschwankungen führen zu Blattverfärbungen, Blattflecken sowie abfallenden Blättern und Früchten. Ist Kälte der Grund, verliert der Feigenbaum zuerst die Früchte.
Möglicherweise hat Ihr Feigenbaum auch Schädlinge, speziell anfällig ist er auf Spinnmilben. Einen Befall erkennt man auf der Blattunterseite. Die Blätter vergilben. Vorbeugend wirkt hohe Luftfeuchtigkeit, bekämpfen kann man die Milben auch mit einem Insektizid. Wenn ich Ihre Fotos betrachte, tippe ich aber eher auf die Temperaturschwankungen, die wir dieses Jahr hatten: Auffahrt mit über 30 Grad, kurz darauf Schnee bis auf 2000 Meter hinunter.