Schmerzen beim Autofahren
Stahleinlagen in Autopneus erzeugen Elektrosmog. Doch die Industrie bleibt untätig. Hilfe bietet den geplagten Autofahrern der K-Tipp.
Inhalt
K-Tipp 17/2006
18.10.2006
Otto Hostettler - otto.hostettler@ktipp.ch
Wenn K-Tipp-Leser Jakob Fuchs (57) ins Auto steigt, ist es ihm nicht wohl. Seit mehreren Jahren plagen ihn dann heftige Schmerzen. Als er neulich aus den (autofreien) Ferien zurückkam, hatte er die Beschwerden vergessen. Doch die Autofahrt von Luzern nach Rothenburg genügte: Die brennenden Schmerzen im rechten Bein unterhalb des Knies waren wieder da.
Die Ursache für diese Beschwerden könnte Elektrosmog sein. Denn sobald sich die Räder drehen, entstehen durch die magnetisch a...
Wenn K-Tipp-Leser Jakob Fuchs (57) ins Auto steigt, ist es ihm nicht wohl. Seit mehreren Jahren plagen ihn dann heftige Schmerzen. Als er neulich aus den (autofreien) Ferien zurückkam, hatte er die Beschwerden vergessen. Doch die Autofahrt von Luzern nach Rothenburg genügte: Die brennenden Schmerzen im rechten Bein unterhalb des Knies waren wieder da.
Die Ursache für diese Beschwerden könnte Elektrosmog sein. Denn sobald sich die Räder drehen, entstehen durch die magnetisch aufgeladenen Stahleinlagen in den Reifen die problematischen Magnetfelder. Forscher der Fachhochschule in Biel wiesen in Autos 3000 bis 10 000 Nanotesla nach - unabhängig vom Fahrzeugtyp und von der Reifenmarke (K-Tipp 11/06).
Die Reifenhersteller kümmert das Phänomen wenig. Continental, einer der Marktführer, bezeichnet die Feldstärken kurzum als «eher gering» - auch wenn die von der Bieler Fachhochschule gemessenen Werte zehnmal so hoch sind wie der Grenzwert für neue Hochspannungsleitungen und Trafostationen (1000 Nanotesla für Orte mit emp?ndlicher Nutzung, wie Schulen, Wohnungen etc.).
Autogaragen: Eine einzige handelt
Mit einem einfachen Entmagnetisierungsverfahren könnten Reifenhersteller oder Autogaragen das Problem beheben. Doch die Industrie foutiert sich darum. Continental schreibt: «Wir sehen momentan keinen Handlungsbedarf.» Bridgestone, Goodyear, Michelin und Pirelli beantworteten die Anfrage des K-Tipp nicht. Und auch das Garagengewerbe nahm bisher das Problem bis auf eine Ausnahme nicht ernst: Von den rund 5000 Autogaragen in der Schweiz bietet derzeit lediglich die Garage Grosspeter (Reinach BL) den Entmagnetisierungs-Service an.
K-Tipp-Aktion
Leiden Sie unter Elektrosmog im Auto? Lassen Sie Ihre Reifen entmagnetisieren! K-Tipp-Abonnenten können ihr Auto am Samstag, 4. November 2006, im Labor des Fachbereichs Automobiltechnik der Berner Fachhochschule (2537 Vauffelin BE) entmagnetisieren lassen (8-12 Uhr und 14-17 Uhr). Einmaliger Sonderpreis pro Fahrzeug: 50 Franken (Fr. 12.50 pro Rad). Beschränkte Teilnehmerzahl. Anmeldungen an: BFH-TI, Fachbereich Automobiltechnik, Andreas Kessi, route cantonale, 2537 Vauffelin; Tel. 032 321 66 56, Fax 032 321 66 01, Mail: andreas. kessi@bfh.ch