Wabi-Sabi bedeutet so viel wie: Das Schöne im Schlichten finden – nicht im Perfekten. Der Begriff stammt aus Japan und hat seinen Ursprung im 16. Jahrhundert. Der gleichnamige japanische Einrichtungsstil orientiert sich an diesem Grundsatz.
Die Idee dahinter: Der reizüberflutete Geist soll beim Wohnen zur Ruhe kommen. Statt protzige Möbel oder verspielte Accessoires dominieren sanfte Naturtöne und klare, einfache Formen. Grundsätzlich gilt: Kreativität ist wichtiger als Perfektion –auch beim Einrichten der Wohnung.
Möbel und Einrichtungsgegenstände im Wabi-Sabi-Stil gibt es auch in grossen Möbelläden und Internetshops. Man muss also nicht in japanischen Geschäften oder im Ausland suchen (Beispiele siehe unten).
Das sind drei wichtige Prinzipien beim Einrichten im Wabi-Sabi-Stil:
Einrichtung auf das Wesentliche reduzieren
Wer sich auf das Wohn- und Lebensgefühl von Wabi-Sabi einlassen will, sollte sich von überflüssigem Ballast trennen – also aufräumen. Denn gemäss Wabi-Sabi gilt: Nur wer das Unnötige loswird, kann die wirklich wichtigen Dinge hervortreten lassen.
Das heisst aber nicht, dass man die Wohnung völlig neu einrichten muss. Liebgewonnene und charaktervolle Stücke sollen weiterhin ihren Platz haben.
Erdige Farben und Naturmaterialien verwenden
Handgefertigte Keramik sowie Möbel aus Naturmaterialien in geradlinigen, schlichten Formen bilden die wichtigsten Bausteine des Wohnstils. Das sind zum Beispiel Tische und Stühle aus unbehandeltem Holz. Für Gemütlichkeit sorgen etwa Felle und natürliche Stoffe wie Wolle, Jute und Leinen. Bei den Farben stehen zurückhaltende, erdige Töne wie Creme, Sand oder Beige im Vordergrund. Sie sollen der Wohnung Wärme und Behaglichkeit verleihen.
Möbel und Objekte mit Makeln sind erwünscht
Die Qualität und die Langlebigkeit der Einrichtungsgegenstände sind bei Wabi-Sabi wichtiger als Perfektion. Kleine Makel wie ein Kratzer im Lack oder eine lose gewebte Stelle im Teppich sind ausdrücklich erwünscht. Man darf den Gegenständen ansehen, dass sie von Menschen hergestellt und täglich benutzt werden.
Trotzdem hat Wabi-Sabi nichts mit dem «Shabby Chic» (Möbel mit künstlich herbeigeführten Gebrauchsspuren) zu tun. Der japanische Stil setzt vielmehr auf Wertigkeit und Langlebigkeit.