Für 86 Prozent der Steuerpflichtigen ist klar: Schummeln bei der Steuererklärung ist nicht in Ordnung. Dies geht aus der repräsentativen Umfrage des Link-Instituts hervor, die der Kassensturz in Auftrag gab. Dabei wurden Anfang April 1065 Personen nach ihrem Steuerverhalten befragt. Die Umfrage zeigt aber auch: 12 Prozent finden es in Ordnung, nicht alle Einkünfte anzugeben.

Pikant: Seit der Bankenkrise, als Unternehmen mit Steuergeldern über Wasser gehalten werden mussten, ist es in der Schweiz um die Zahlungsmoral nicht mehr so gut bestellt. Dies zeigt sich sehr deutlich bei der Frage: Welchen Einfluss haben die hohen Banker-Boni auf die Bereitschaft, Steuern zu zahlen? Fast jeder dritte Deutschschweizer (28 Prozent) gab an, dass die Lust gesunken sei. In der Westschweiz bestätigten diese Haltung sogar 36 Prozent, im Tessin 40 Prozent.

Als Angestellter ist es schwierig, bei den Steuern zu schummeln. Eine Gelegenheit dazu bieten Erbschaften. Die Umfrage zeigt: Jeder fünfte Schweizer findet es in Ordnung, eine Erbschaft nicht anzugeben.

Die Erhebung zeigte auch, dass bei den Männern die Bereitschaft, nicht alles zu versteuern, mit 15 Prozent doppelt so hoch ist wie bei den Frauen (7 Prozent). Bestätigt wird auch das alte Vorurteil, die Westschweizer hätten eine largere Einstellung: 24 Prozent von ihnen halten nicht korrekte Steuererklärungen für vertretbar, im Tessin sind es noch 11 Prozent und in der Deutschweiz lediglich 8 Prozent.