Schutzfolie statt Lackfarbe

Eine Autolackierung kostet viel Geld. Neu gibts eine günstigere Alternative: Spezialfolien. Sie werden über den Originallack geklebt und schützen ihn – auch vor Kratzern.

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K-Tipp 10/2011

15.05.2011

Letzte Aktualisierung:
18.05.2011

Darko Cetojevic

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Scharfe Splitsteinchen treffen die Motorhaube. Beim Einladen des Kinderwagens wird die Stossstange zerkratzt. Beim Manövrieren im Parkhaus bekommt die Tür eine Schramme ab. Kratzer im Autolack sind ein teures Ärgernis.

Neuerdings bieten Garagen und Autolackierbetriebe spezielle Schutzfolien an («Car-wrap-Folien»), mit denen Autos komplett überzogen werden. Wird die Arbeit korrekt ausgeführt, ist zum Lack kein Unterschied feststellbar. Laut Experten können kleinere Kratzer den soliden Folien nichts anhaben.

Der grosse Unterschied zu einer neuen Lackierung liegt beim Preis: Für einen Familienkombi wie einen Volvo V70 kostet das komplette Bekleben mit der Spezialfolie rund 3800 Franken. Eine Stichprobe des K-Tipp zeigt: Wer das gleiche Auto vollständig umspritzen will, zahlt zwischen 4500 und 7000 Franken, je nach Anbieter.

Weitere Pluspunkte: «Die Autofolie schützt den ursprünglichen Lack auch vor Steinschlägen. Zudem lässt sie sich später wieder entfernen – ohne Rückstände zu hinterlassen», sagt Marianne Ammann von der Firma Sirek AG in Buchs SG. Es dauert je nach Modell drei bis fünf Tage, um ein Auto vollständig zu bekleben.

Problemlos durch die Waschanlage

Sinnvoll sei ein Folienschutz, so Ammann, etwa für Leasingautos oder bei Wagen, die später als Occasionen angeboten werden sollen. Manche Leute möchten auch einfach eine andere Farbe. Zur Auswahl stehen nicht nur normale, sondern auch Matt- und Metallicfarben in vielen Farbtönen.

«Zurzeit sind matte Folien sehr gefragt», sagt Ammann. Vor dem Wiederverkauf zieht man die Folie wieder ab. Das dauert in etwa einen Tag und geht problemlos. Das bestätigen Experten des deutschen Automobilclubs (ADAC).

Eine Folie kann bis zu zehn Jahre auf einem Auto bleiben. Die «Folien-Autos» können ohne Einschränkung durch eine Waschstrasse fahren. Und: Ist die Folie eines Tages beschädigt, lässt sie sich laut Ammann relativ einfach und günstig reparieren.

Was die Folie nicht kann: eine Occasion auf Vordermann bringen. «Kratzer oder Schäden, die man mit dem Finger spürt, bleiben trotz Folie sichtbar», so Ammann. Und: Bei nachlackierten Kunststoffteilen kann sich der Lack beim Entfernen der Folie ablösen.

Tipp: Wer sein Auto mit andersfarbiger Folie beklebt, muss die Änderung im Fahrzeugausweis eintragen lassen. Im Kanton Aargau beispielsweise kostet das 20 Franken.

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