Schweizer Handy-Gebühren sind zu hoch
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K-Tipp 15/2003
17.09.2003
Die Preise blieben im Mobilfunkbereich seit drei Jahren fast unverändert. Von einem wirksamen Preiswettbewerb darf hier also nicht unbedingt ausgegangen werden.» Zu diesem für die Konsumenten ernüchternden Schluss kommt die neueste Studie des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom) über die Preisentwicklung der Handy-Gesprächsgebühren in der Schweiz seit 1998. Etwas weniger diplomatisch ausgedrückt bedeutet dies: Swisscom, Sunrise und Orange kassieren nach wie vor zu viel.
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Die Preise blieben im Mobilfunkbereich seit drei Jahren fast unverändert. Von einem wirksamen Preiswettbewerb darf hier also nicht unbedingt ausgegangen werden.» Zu diesem für die Konsumenten ernüchternden Schluss kommt die neueste Studie des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom) über die Preisentwicklung der Handy-Gesprächsgebühren in der Schweiz seit 1998. Etwas weniger diplomatisch ausgedrückt bedeutet dies: Swisscom, Sunrise und Orange kassieren nach wie vor zu viel.
Im seit fünf Jahren liberalisierten Mobilfunkmarkt (Sunrise mischt seit Ende 1998 mit, Orange seit Mitte 1999) musste die Swisscom ihre damaligen Monopoltarife zwar nach unten anpassen. «Seither ist der Preiswettbewerb», so das Bakom, «jedoch weitgehend zum Erliegen gekommen.» (Siehe auch Grafik.)
Zwei Beispiele: Das Sunrise-15-Abo ist seit Anfang 2000 bloss um 0,4 Prozent günstiger geworden, beim Swisscom-Abo Natel Swiss sind es gar 0 Prozent. Das Ende des Swisscom-Monopols hat an der Situation grundsätzlich also nichts geändert, die Konsumenten zahlen auch heute noch zu hohe Gesprächstarife: Im Vergleich zu Österreich - das aufgrund seiner Topografie einen ähnlich grossen Aufwand für die Netzinfrastruktur betreiben muss - sind diese um über 20 Prozent höher.
Der Verdacht liegt deshalb nahe, dass sich in der Schweiz die drei Mobilfunkanbieter absprechen und so die Preise künstlich hoch halten.
Swisscom-Sprecher Sepp Huber bestreitet dies: «Es gibt keine Preisabsprachen, sondern im Gegenteil einen intensiven Wettbewerb.» Was die Swisscom jedoch nicht daran hindert, in diesem Geschäftsbereich auch weiterhin tüchtig abzusahnen: Im ersten Quartal 2003 lag die Gewinnmarge bei 51,8 Prozent!
(arb)