Schweizer Trauben landen vor allem im Wein
98 Prozent aller in der Schweiz verkauften Trauben stammen aus dem Ausland.
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K-Tipp 15/2018
18.09.2018
Letzte Aktualisierung:
01.10.2018
Sabine Rindlisbacher
Schweizer Tafeltrauben sind kaum erhältlich – die Früchte landen fast ausschliesslich im Wein. Laut dem Schweizer Obstverband liegen die Produktionskosten bei vier Franken pro Kilo: «Schweizer Tafeltrauben sind nicht wettbewerbsfähig.» 2004 seien im Wallis noch über 110 Tonnen Tafeltrauben – hauptsächlich Chasselas – produziert worden. Heute sind es laut dem Verband nur noch etwa 10 Tonnen. Der Grossteil davon werde direkt...
Schweizer Tafeltrauben sind kaum erhältlich – die Früchte landen fast ausschliesslich im Wein. Laut dem Schweizer Obstverband liegen die Produktionskosten bei vier Franken pro Kilo: «Schweizer Tafeltrauben sind nicht wettbewerbsfähig.» 2004 seien im Wallis noch über 110 Tonnen Tafeltrauben – hauptsächlich Chasselas – produziert worden. Heute sind es laut dem Verband nur noch etwa 10 Tonnen. Der Grossteil davon werde direkt von den Bauern verkauft.
Coop und Migros bieten Schweizer Trauben höchstens regional an. Gemäss Denner sind die wenigen verfügbaren Früchte teurer, qualitativ aber schlechter als ausländische Trauben.
Auch hiesige Trauben sind mit Vorsicht zu geniessen: Schweizer Bauern spritzen laut dem Agrarbericht 2016 etwa 350 Tonnen Pestizide auf ihre Reben. In einem K-Tipp-Test waren 6 von 10 Schweizer Weiss- und Rotweinen stark bis sehr stark mit Pestiziden belastet (K-Tipp 1/2015).
Auch Bio-Bauern verwenden Pestizide
Selbst Bio-Bauern dürfen in der Schweiz ihre Trauben mit Pestiziden behandeln. 2017 schickte der «Kassensturz» nebst konventionell hergestellten Trauben auch vier Bio-Trauben ins Labor: Eine Probe davon enthielt das Insektizid Spinosad. Laut Bio Suisse brauchen Bio-Bauern für den Einsatz des Pestizids eine Sonderbewilligung des Bundesamtes für Landwirtschaft.
Etwa 98 Prozent der in der Schweiz verkauften Trauben stammen laut Obstverband aus dem Ausland. Gemäss der Zollstatistik lieferte Italien vergangenes Jahr rund 25 000 Tonnen Tafeltrauben im Wert von über 51 Millionen Franken. Gegen 2000 Tonnen wurden aus Südafrika, Frankreich und Indien importiert.