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Montag
Nach der Einfahrt in den Bahnhof Bern öffnen sich in meinem Wagen beide Türen, perron- und gleisseitig. Das ist gefährlich, und ich melde es der Zugführerin. Ihr Kommentar: «Ja, wir wissen es.» Dabei verdreht sie die Augen, aber nicht wegen meines freundlichen Hinweises, sondern wegen der Häufung von Pannen und Pleiten. Dem Personal ist es peinlich.
Dienstag
Ich mache Homeoffice. Ein Facebook-Freund schreibt: «Auf unserem Weg am Abend von Zürich nach Genf zu unserer Mitarbeiter-Veranstaltung gabs im SBB-Speisewagen kein Essen. Nicht einmal mehr Brot hatten sie. Daraufhin bestellten wir Pizza und nahmen sie in Biel direkt am Perron in Empfang.»
Mittwoch
Heute erhebt das SBB-Personal von den Reisenden den Abgangs- und Bestimmungsort. Ich erlebe das gefühlt etwa jede dritte Woche. Mein Mitreisender gibt als Abgangsort «Horrenbach» an und blickt mich spitzbübisch an. Dabei weiss ich genau, dass er aus Spiez kommt. Horrenbach liegt abgelegen in der hügeligsten Ecke zwischen Emmental und Oberland, ohne Postautoverbindung. «Das ist mein subversiver Protest gegen schlechtere Verbindungen zu den Randgebieten», meint er.
Donnerstag
Ein defekter Sitz ist mit einem rot-weissen Plastikband abgesperrt. Schon seit drei Tagen. Die SBB-Werkstätten müssen offenbar sparen – trotz den immer höheren Gewinnen des Unternehmens.
Freitag
«Güetä Morge.» Ein Walliser Kondukteur ist wie immer freundlich und aufgestellt – ein Lichtblick im Pendlerleben. Als sein Lesegerät wieder einmal nicht funktioniert, meint er trocken: «Das darf streiken – wir nicht!»
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