Kürzlich verteidigte die Post-Chefin Susanne Ruoff am Radio den Kahlschlag bei den Poststellen. Und zwar auf ziemlich seltsame Art: «Wir werden uns ganz konsequent an dem, was die Kunden von uns brauchen, ausrichten.»
Gedacht habe ich: Offenbar brauchen wir geschlossene Poststellen.
Gehört: Auf die Frage, wie viel die Schliessung der Poststellen in Franken und Rappen bringe: «Wir werden jetzt mal den Dialog erhöhen.»
Gedacht: Was ist ein erhöhter Dialog? Und wie lautete doch gleich die Frage?
Gehört: Auf die Frage, ob die Auslagerung von Dienstleistungen in Agenturen nicht eine Art Lohndumping sei, sagte Susanne Ruoff: «Das Dorf-Lädeli hat vielleicht auch Mühe, seinen Umsatz zu halten. Die Post leistet ihren Beitrag dazu. Vielleicht hat man dort noch gerne einen Schwatz.»
Gedacht: Und wie war das mit dem Lohndumping?
Gehört: Dann ging es um unleserliche Adressen, die die Post in Vietnam entziffern lässt. Und dass es viel Kritik von links und rechts gibt. Susanne Ruoff: «Sorry, das ist falsch ausgelegt. Falsche Information. Fakt ist: Es wird kein einziger Arbeitsplatz in der Schweiz ausgelagert.»
Gedacht: Ich fragte mich: Was geschah bisher mit unleserlichen Adressen? Landeten die Briefe im Abfall? Falls nicht: Was tun die Postangestellten, die einst Adressen entziffern mussten, eigentlich heute?
Gehört: Der Interviewer sprach auch Susanne Ruoffs Millionen-Lohn an. Er fragte, ob sie für den halben Lohn arbeiten würde. Susanne Ruoff: «Fragen Sie das meinen Verwaltungsrat.»
Gedacht: Susanne Ruoff weiss also nicht einmal, ob sie zum halben Lohn arbeiten würde. Wie soll die Frau wissen, welche Post wir brauchen?